Deutsche Zentrumspartei

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(Kurzbezeichnung Zentrum, früher Z und DZP) ist eine deutsche Partei. Sie war bis zum Ende der Weimarer Republik 1933 als Vertreterin des katholischen Deutschlands und des politischen Katholizismus eine der wichtigsten Parteien im Deutschen Reich.

Mit der Gründung der CDU als überkonfessioneller Sammlungspartei verlor das Zentrum nach dem Zweiten Weltkrieg größere Teile seiner Wähler- und Mitgliederbasis. Seit Mitte der 1950er Jahre stellt sie bis heute lediglich eine Kleinpartei dar. Die Partei führt den Namenszusatz Älteste Partei Deutschlands – gegründet 1870, weil sie unter ihrer Bezeichnung kontinuierlich in Erscheinung trat, während andere Parteien (ab 1861 die Deutsche Fortschrittspartei als FDP-Vorläufer oder die SPD ab 1863 in Form des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins) wechselnde Parteinamen führten.

Geschichte

Vorgeschichte und Gründung (bis 1870)

Die historische Zentrumspartei war der wichtigste Repräsentant des politischen Katholizismus in Deutschland. Die Politisierung der katholischen Konfession war dabei ein langer und teilweise widersprüchlicher Prozess. Unter den aufgeklärten katholischen Bürgern begann mit dem Reichsdeputationshauptschluss des Jahres 1803, der auch das Ende der geistlichen Fürstentümer bedeutete, eine Rückbesinnung auf den Katholizismus nicht nur als Religion, sondern auch als strukturierendes Element des gesellschaftlichen und persönlichen Lebens. Auch die deutsche Romantik hat zur Rekonfessionalisierung beigetragen.

Die Politisierung dieser Entwicklung wurde von einigen Faktoren entscheidend bestimmt. Einer von ihnen war die Ablösung der Aufklärungstheologie durch die ultramontane Bewegung (strikte Ausrichtung der katholischen Kirche auf Rom bis hin zum päpstlichen Unfehlbarkeitsdogma). Diese Entwicklung stieß auf erhebliches Misstrauen sowohl neo-absolutistischer deutscher Fürsten wie auch der religionskritischen Liberalen. Der Konflikt erreichte während des Mischehenstreits der 1830er Jahre einen ersten Höhepunkt. In dessen Verlauf kam es 1837 zur Verhaftung des Kölner Erzbischofs Clemens August Droste zu Vischering. Diese so genannten „Kölner Wirren“ lösten im katholischen Deutschland eine bislang unbekannte Protest- und Solidarisierungswelle aus.

Auf mittlere Sicht fand der Gegensatz des katholischen Deutschland gegenüber dem autoritären Staat und dem Liberalismus gleichermaßen auch ihren politischen Niederschlag. Bereits in der Deutschen Nationalversammlung von 1848 bildete sich in der Frankfurter Paulskirche der sogenannte Katholische Klub, der einen losen Zusammenschluss katholischer Abgeordneter darstellte. Er war eine Art interfraktionelle Vereinigung und nur auf Verteidigung der Rechte der Kirche gegenüber dem Staat eingestellt. Im Jahr 1852 bildete sich im Preußischen Landtag dann eine katholische Fraktion, die sich aber 1867 wieder auflöste. Auch in den Landtagen der restlichen deutschen Staaten wurden katholische Fraktionen oder fraktionsähnliche Vereinigungen gegründet.

Eine wichtige Rolle in der Phase, die zur Gründung der Zentrumspartei führen sollte, spielten die Soester Konferenzen, eine lose Diskussionsrunde um die Brüder Georg und Hermann von Mallinckrodt sowie um Alfred Hüffer, Freiherr Wilderich von Ketteler, Friedrich Wilhelm Weber und Eduard Klein. Das erste Treffen fand am 12. Januar 1864 in Soest statt, und es folgten in unregelmäßigen Abständen weitere Zusammenkünfte, bis 1866 der Deutsche Krieg ausbrach. Der Sieg des protestantischen Preußens und das Hinausdrängen der österreichischen Schutzmacht der Katholiken im Reich bedeutete einen Rückschlag für den politischen Katholizismus in Deutschland. Gleichwohl war der politische Katholizismus inzwischen kein ausschließlich akademisches Projekt mehr. Nicht zuletzt dank der massiven Unterstützung durch den Ortsklerus begann er auch für die katholischen Wähler immer attraktiver zu werden. Für das katholische Sauerland etwa berichteten die Behörden in den 1860er Jahren von einem Vordringen der katholischen Bewegung.

Erst 1869, im Jahr vor den Neuwahlen zum preußischen Abgeordnetenhaus, wurden die Planungen zur Gründung einer katholischen Partei wieder aufgenommen. Bei Zusammenkünften in Ahlen, Münster und Essen wurde ein im Wesentlichen von Hermann von Mallinckrodt und Peter Reichensperger entworfenes Programm angenommen. Darin wurden die Unabhängigkeit kirchlicher Institutionen und die Selbständigkeit der Kirche gefordert. Die Konfessionsschulen und die kirchliche Schulaufsicht sollten erhalten bleiben. Die Gründung eines deutschen Gesamtstaates sollte auf föderaler Basis erfolgen und den Bundesstaaten eine relativ große Unabhängigkeit eingeräumt werden.

Auch Ansätze zur Forderung nach einer staatlichen Sozialpolitik waren bereits im Essener Programm vom 30. Juni 1870 enthalten: Die bestehende finanzielle Belastung des Volkes sollte durch den Verzicht auf weitere Erhöhungen des Militäretats und eine gerechtere Verteilung der Steuerlast erreicht und auf die Beseitigung der sozialen Missstände im Staat hingewirkt werden. Das „Soester Programm“ vom 28. Oktober 1870 erlangte schließlich die größte Bedeutung unter den frühen Programmschriften, da auf seiner Basis die führenden Kräfte der Gründung in das preußische Abgeordnetenhaus gewählt wurden. Am 13. Dezember 1870 gründeten 48 Mitglieder des preußischen Abgeordnetenhauses die „Fraktion des Zentrums“, deren erster Vorsitzender Karl Friedrich von Savigny wurde. Daneben waren Peter und August Reichensperger, Mallinckrodt, Ludwig Windthorst, Friedrich Wilhelm Weber und Philipp Ernst Maria Lieber von großem Einfluss, ebenso wie Eduard Müller aus Berlin.

Opposition und Kulturkampf (1870–1880)

Bei der Wahl zum ersten Deutschen Reichstag am 3. März 1871 errang die Partei 18,6 % der Stimmen und 63 Mandate. Damit bildete sie die zweitstärkste Fraktion nach der Nationalliberalen Partei.

Das Zentrum war aus seinem Selbstverständnis heraus eine Partei, die zur Reichsregierung unter Bismarck in Opposition stand. Weder Bismarcks wirtschaftspolitische Orientierung am Liberalismus noch dessen Versuch, die politische Macht der Kirche zurückzudrängen, war mit den Positionen des Zentrums in Einklang zu bringen. Dies galt ebenso für den Kampf des neuen Nationalstaats gegen seine Minderheiten, von denen ein großer Teil, so etwa die meisten Polen und Elsaß-Lothringer, katholisch waren.

Der Kampf Bismarcks gegen den politischen Katholizismus prägte die Innenpolitik im ersten Jahrzehnt des Kaiserreichs, da es teilweise schien, als ob die Katholiken der kleindeutschen Reichseinigung skeptisch gegenüberstehen würden. Eine bislang undenkbare Koalition von Konservativen, Liberalen und Bismarck hatte sich daher auf die Fahnen geschrieben, den Einfluss des Papsttums und des Ultramontanismus auf die deutsche Innenpolitik über den Umweg der Zentrumspartei und des Klerus einen Riegel vorzuschieben. Während die Konservativen vor allem den ausländischen Einfluss bekämpften, sahen die Liberalen im Papsttum einen Hort der Reaktion. Tatsächlich hat die Veröffentlichung des Syllabus errorum (über die modernen Irrtümer, u. a. den Liberalismus, 1863) und das Erste Vatikanische Konzil mit der Verkündung des Dogmas der päpstlichen Unfehlbarkeit diesen Eindruck noch bestärkt. Von Bismarck wurde dies als Eingriff in die staatliche Souveränität gewertet.

Auch um von den wirtschaftlichen Schwierigkeiten während der „Gründerkrise“ der frühen 1870er Jahre abzulenken, wurden die Katholiken während des „Kulturkampfs“ zu „Reichsfeinden“ stilisiert. Das Misstrauen wurde auch dadurch geschürt, dass das Zentrum im Reichstag mit den, ebenfalls als „Reichsfeinde“ eingestuften, Minderheitenparteien der Polen, Elsässer, Welfen und Dänen zusammenarbeitete und sich auch damit gegen die Bismarck’sche Politik stellte.

Zwar hatte der Kulturkampf tatsächlich gewisse Säkularisierungserfolge wie etwa die Einführung der Zivilehe und die Einrichtung von kommunalen Standesämtern aufzuweisen, verstärkte aber letztlich den Zusammenhalt und die Selbstabschließung des katholischen Deutschland in einem hohen Maß. Politisch trug er maßgeblich zur inneren Konsolidierung des Zentrums und dessen Profilierung als katholische Opposition gegen die preußisch-protestantische Vorherrschaft bei. In der Reichstagswahl 1874, auf dem Höhepunkt des Kulturkampfes, konnte das Zentrum seinen Stimmenanteil auf 28 % ausbauen. Dieser Anteil sank in den folgenden Jahrzehnten zwar ab. Das Zentrum errang bis zum Ende des Kaiserreichs jedoch stets zwischen 90 und 106 Mandaten.

Der Erfolg des Zentrums beruhte auf seiner Rolle als einer katholischen Milieupartei. Der staatliche Druck von außen, aber auch der politische Einfluss des Klerus trugen vor allem in den ersten Jahrzehnten dazu bei, dass ein Großteil der katholischen Wähler weitgehend unabhängig von ihrer sozialen oder wirtschaftlichen Position für diese Partei stimmten.

Wandel zur regierungsstützenden Partei und innerparteiliche Differenzierung (1880–1914)

Nach Bismarcks Kurswechsel weg von einer liberalen Wirtschaftspolitik hin zum Protektionismus, seiner auch vom Deutschen Zentrum erzwungenen staatlichen Sozialpolitik und dem beginnenden Kampf gegen die Sozialdemokratie (Sozialistengesetze) näherte sich das Zentrum langsam der Reichsregierung an. Unterstützt wurde dies dadurch, dass von 1880 bis 1887 insgesamt fünf Milderungs- und Friedensgesetze zur Beilegung des Kulturkampfes verabschiedet wurden. Das Zentrum war aus dem Kulturkampf gestärkt hervorgegangen und von 1881 bis 1912 stärkste Reichstagsfraktion. In der Geschichtsschreibung kommt die entscheidende Rolle der Deutschen Zentrumspartei bei der Einführung der Sozialversicherung (zunächst ohne die Arbeitslosenversicherung) häufig zu kurz.

Seit der Entlassung Bismarcks 1890 trat der konfessionell-katholische Aspekt der Partei zugunsten eines noch stärker sozialpolitischen Engagements zurück. Insbesondere durch den 1890 gegründeten mitgliederstarken Volksverein für das katholische Deutschland entstand eine Organisation, die durch zahllose Aufklärungsvorträge und Broschüren sowie der sozialpolitischen Arbeit der Volksbüros wesentlich dazu beitrug, dass die Zentrumspartei ein endgültig sozialpolitisches Profil erhielt und viele Arbeiter an sich binden konnte.

Unter Bismarcks Nachfolgern unterstützte das Zentrum die Regierungspolitik auf den wichtigen Feldern der Innen-, Außen-, Kolonial- und Flottenpolitik und hatte damit den Wandel von der Oppositions- zur De-facto-Regierungspartei vollzogen, wenngleich Katholiken weiterhin vielfach Bürger zweiter Klasse waren, denen der Zugang zu höheren Positionen verwehrt blieb, solange sie sich nicht öffentlich gegen das Zentrum aussprachen. Während des wilhelminischen Kaiserreichs blieb das Zentrum auf den ersten Blick eine stabile politische Kraft. Schaut man genauer hin, gab es innerhalb der Partei erhebliche Konflikte. Dazu hat unter anderem beigetragen, dass mit dem faktischen Ende des Kulturkampfs ein zentrales einigendes Band verloren gegangen war. Insbesondere seit den 1890er Jahren entwickelten sich unterschiedliche Strömungen. Dazu zählt etwa ein konservativ-agrarischer Flügel, daneben gab es einen „populistischen“ Flügel vor allem getragen von Kleinbauern und Handwerkern, einen bürgerlichen Flügel sowie einen immer stärker werdenden Arbeiterflügel. Andere Gegensätze kamen hinzu, waren aber teilweise mit den sozialen Unterschieden verbunden. Während etwa an der „monarchistischen“ Grundhaltung der Partei insgesamt kein Zweifel bestehen kann, gab es doch gerade bei den Arbeitern und im populistischen Flügel beachtliche demokratische Tendenzen. Diese Konflikte wurden teilweise in den Regionen öffentlich ausgefochten. Nach dem Tod Peter Reichenspergers kam es beispielsweise in der Zentrumshochburg Sauerland über mehr als 10 Jahre bei den Reichstagswahlen zu einer Spaltung der Partei durch die Nominierung mehrerer Kandidaten.

Für die Partei auf Dauer negativ wirkte sich auch die industrielle Entwicklung aus. Auch wenn das katholische Milieu alles tat, um die Arbeiterwähler (auch politisch) zu binden, begann das Zentrum vor allem in den Großstädten und den Industriegebieten, einen Teil seines Wählerpotentials einzubüßen. Dabei spielten Säkularisierungstendenzen eine wichtige Rolle. Auf dem Land und in kleinen Städten war davon freilich noch nichts zu spüren. So stimmten etwa im Sauerland – trotz der Spaltung – stets an die 90 % für das Zentrum. Die Stagnation auf hohem Niveau war einer der Gründe für Überlegungen, die Partei zu einer auch den Protestanten offenstehenden Volkspartei zu machen. Die Auseinandersetzungen darüber im so genannten Zentrumsstreit blieben letztlich ergebnislos, so dass die Partei auch weiterhin nur den katholischen Volksteil repräsentierte.

Eine Sondersituation stellte das Reichsland Elsaß-Lothringen dar. Auch wenn die Bevölkerung zu fast 3/4 katholisch war, vertraten die dortigen katholischen Reichstagsabgeordneten autonomistische Positionen und schlossen sich nicht der Fraktion des Zentrums an. Erst 1906 wurde die Elsaß-Lothringische Zentrumspartei gegründet und wurde zur stärksten Partei des Reichslandes.

Erster Weltkrieg und Novemberrevolution (1914–1919)

Während des Ersten Weltkriegs ging auch das Zentrum den Burgfrieden ein und stützte die Außen- und Kriegspolitik Wilhelms II. und der Obersten Heeresleitung (OHL). Dies ging so weit, dass die Partei in einigen Regionen ihre Tätigkeit faktisch einstellte.

Auf mittlere Sicht nahm auch im Zentrum die Kriegsmüdigkeit zu. Daher bildete das Zentrum 1917 zusammen mit der SPD und der Fortschrittlichen Volkspartei, alle drei stigmatisierte Außenseiter während des Kaiserreichs, den Interfraktionellen Ausschuss. Dieser brachte am 19. Juli 1917 eine Friedensresolution in den Reichstag ein, der mit der Mehrheit der drei Parteien angenommen wurde. Die Friedensresolution, die auf den Abschluss eines Verständigungsfriedens zielte, blieb angesichts der de facto diktatorischen Macht der OHL unter Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff zwar ohne direkte Auswirkungen, war aber die Geburtsstunde der späteren Weimarer Koalition. Mit Graf Georg von Hertling stellte das Zentrum von November 1917 bis September 1918 erstmals einen Reichskanzler. Nach der Parlamentarisierung des Reiches in der Oktoberreform 1918 war das Zentrum mit drei Staatssekretären im Kabinett Max’ von Baden vertreten.

Der Novemberrevolution von 1918 stand die Zentrumspartei insgesamt ablehnend gegenüber. Gerade auch auf regionaler Ebene zeigte sich aber in der Staatsformfrage „Monarchie oder Republik“ eine erhebliche Bandbreite der Meinungen. In einigen Gemeinden waren lokale Parteiführer gleichzeitig prominent in den Arbeiter- und Soldatenräten vertreten. Insgesamt stellte sich die Partei allerdings nur widerwillig auf den „Boden der gegebenen Tatsachen“. Letztlich unterstützte sie aber trotz innerparteilicher Konflikte die von Philipp Scheidemann ausgerufene Republik und nahm Kontakte zu den früheren Partnern des Interfraktionellen Ausschusses auf.

Aus Protest gegen die zentralistisch orientierte Politik Matthias Erzbergers spaltete sich der bayerische Landesverband des Zentrums 1920 von der Mutterpartei ab und gründete die Bayerische Volkspartei (BVP).

Weimarer Republik (1919–1933)

In der Weimarer Republik nahm das Zentrum eine wichtige Rolle ein, da es im Parteiensystem eine bedeutende Stellung in der politischen Mitte hatte. Es war zwar grundsätzlich mit fast allen politischen Gruppierungen von der SPD bis zur DNVP koalitionsfähig, hatte damit aber stärker als zuvor das Problem, die innerparteilichen Gegensätze auszugleichen. Ausgleichend wirkte in zentraler Position der ehemalige Parteivorsitzende und Fraktionsvorsitzende (1904–1930) im preußischen Landtag Felix Porsch. An den Regierungen der Weimarer Republik und in der Weimarer Nationalversammlung war das Zentrum daher maßgebend beteiligt. Die ab 1919 genutzten Zusatzbezeichnungen Christliche Volkspartei bzw. Christlich-demokratische Volkspartei verschwanden nach kurzer Zeit wieder.

So war sie auf Reichs- wie auf Länderebene an Regierungen der Weimarer Koalition (SPD, Zentrum und DDP), der Großen Koalition (SPD, Zentrum, DDP und DVP) sowie dem Bürgerblock (Zentrum, DDP, BVP, DVP und DNVP) beteiligt. Dadurch war sie von 1919 bis 1932 mit kurzen Unterbrechungen in allen Reichsregierungen vertreten und stellte mit Constantin Fehrenbach (1920–1921), Joseph Wirth (1921–1922), Wilhelm Marx (1923–1925/1926–1928), Heinrich Brüning (1930–1932) und dem kurz nach seiner Ernennung ausgetretenen Franz von Papen (1932) fünf Reichskanzler. Sie stellte verschiedene Minister, z. B. Theodor von Guérard der Reichsjustizminister, Reichsverkehrsminister und Reichsminister für die besetzten Gebiete war. Bei der Reichspräsidentenwahl 1925 unterlag der Zentrumskandidat Wilhelm Marx gegen Paul von Hindenburg.

Unter den Parteivorsitzenden Erzberger (am 26. August 1921 von Rechtsextremisten ermordet) und Marx stand das Zentrum fest auf dem Boden der Weimarer Verfassung und trieb die Sicherung der Republik und den Ausbau des Sozialstaates voran. Besonders die Einführung der Arbeitslosenversicherung ist dem Zentrum maßgeblich zuzuschreiben. Seit Mitte der 1920er Jahre war ein deutlicher Ruck ins konservative und nationale Lager zu beobachten. Diese Entwicklung fand ihren sichtbaren Ausdruck in der Wahl Ludwig Kaas’, der sich gegen den christlichen Gewerkschaftsführer Adam Stegerwald durchsetzte, zum Parteivorsitzenden 1928.

Diese Wahl war auch eine Reaktion auf den Ausgang der Reichstagswahl 1928. Nicht nur in den Großstädten, sondern vor allem im ländlichen und kleinstädtischen Bereich hatte die Partei erhebliche Stimmenanteile verloren. Eine Teilgruppe in der Partei war daraufhin der Meinung, dass nur eine Reklerikalisierung ein weiteres Ausbluten verhindern könnte.

Die Zentrumspartei führte in der Folge der Reichstagswahlen einen Kampf gegen die KPD und die erstarkenden Nationalsozialisten. Die Ernennung Brünings zum ersten Reichskanzler eines Präsidialkabinetts markierte die endgültige Hinwendung des Zentrums zu einer konservativen Politik. Brüning verfolgte mit seiner Deflations- und „rigorosen Sparpolitik“ nicht nur das Ziel, den Reichshaushalt zu sanieren, sondern wollte auch den Siegermächten des Ersten Weltkriegs demonstrieren, dass das Deutsche Reich wirtschaftlich nicht mehr in der Lage war, die Reparationsverpflichtungen des Versailler Vertrages zu erfüllen, und eine Stundung oder gar Aufhebung der Zahlungen daher unumgänglich war.

Ende November 1931 wurden konkrete Umsturzpläne der hessischen NSDAP (Boxheimer Dokumente) bekannt. Brüning spielte jedoch den Vorfall herunter, um mögliche Koalitionen des Zentrums mit der NSDAP nicht zu verbauen. Paul von Hindenburg verbot aus begründeter Furcht vor einem Staatsstreich am 13. April 1932, auf Initiative von Groener und Brüning hin, die nationalsozialistischen Organisationen SA und SS. Das Verbot wurde jedoch bereits nach zwei Monaten wieder aufgehoben.

Der letzte Reichskanzler, der dem Zentrum angehörte, war Franz von Papen, der allerdings seit seinem Eintreten für Hindenburg in den Präsidentschaftswahlen 1925 zusammen mit dem rechtsnationalen Flügel in Opposition zur eigenen Partei stand. Durch seinen Austritt, den er zwei Tage nach seiner Ernennung zum Reichskanzler erklärte, kam er einem Parteiausschluss zuvor. Die Zentrumspartei bekämpfte in der Folge Papens „Kabinett der nationalen Konzentration“, das auch Kabinett der Barone genannt wurde.

Mit der Abtrennung Danzigs als Freie Stadt Danzig im Jahr 1920 entstand dort die Zentrumspartei der Freien Stadt Danzig, die bis zur Machtübernahme der Nationalsozialisten dort Regierungspartei war.

Zeit des Nationalsozialismus (1933–1945)

Unter dem Eindruck der Verhaftungen der Reichstagsabgeordneten der KPD und der Drohungen gegen die Reichstagsabgeordneten der SPD und des Zentrums stimmte am 23. März 1933 die Fraktion des Zentrums im Reichstag nach vorheriger Abstimmung mit der NSDAP Hitlers Ermächtigungsgesetz zu und verhalf ihm damit formell (nach der Verhaftung der KPD-Abgeordneten) zur erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit.

Hitler hatte Kaas mündlich einige Versprechungen gemacht, um sich dessen Zustimmung zu sichern. So sicherte Hitler zu, die Rechte des Reichspräsidenten zu erhalten, Reichstag und Reichsrat fortbestehen zu lassen sowie Schulpolitik und das Verhältnis zwischen Staat und Religion nicht durch das Ermächtigungsgesetz regeln zu wollen. Vor allem aber die Hoffnung auf den Abschluss eines Reichskonkordats mit dem Vatikan hat die Meinung der Parteiführung stark beeinflusst.

Die Partei strebte eine geschlossene Übernahme in die Fraktion der NSDAP in Form einer Hospitanz an, was diese jedoch verwehrte. Am 5. Mai 1933 gab der dauerhaft in Rom weilende Kaas den Parteivorsitz an Heinrich Brüning ab. Dieser taktierte zurückhaltend und wollte das Zentrum durch die Bereitschaft zu einer Zusammenarbeit mit der NSDAP erhalten, musste jedoch bald erkennen, dass auch das Zentrum nicht zu halten war. Vor dem Abschluss des von Brüning kritisierten Reichskonkordats-Entwurfes vom 20. Mai 1933 von Ludwig Kaas verlor die Partei den Rückhalt im Vatikan und sah sich Drohungen seitens der NSDAP und Verhaftungen führender Mitglieder gegenüber. Joseph Goebbels forderte am 28. Juni 1933 Brüning auf, „schleunigst seinen Laden zu schließen“, andernfalls werde man den „Experimenten“ dieser Partei nicht länger zusehen. Am 2. oder 3. Juli 1933 telefonierte Kaas, vom Vatikan aus, mit dem Zentrumspolitiker Joseph Joos und fragte ihn ungeduldig: „Habt ihr euch noch nicht aufgelöst? Nachdem eine Mehrheit von Fraktionsabgeordneten im Reichstag und im Preußischen Landtag für eine Selbstauflösung votiert hatten, Brüning erwähnt unter ihnen Ernst Grass und Karl Hettlage, löste sich die Partei am 5. Juli 1933 als letzte der so genannten bürgerlichen Parteien selbst auf. Am 20. Juli 1933 wurde schließlich das Reichskonkordat im Vatikan feierlich durch Pacelli und von Papen unterzeichnet. Der erfolgreiche Abschluss des Konkordats mit Mussolini hatte den Vatikan in der Ansicht bestärkt, dass ein Konkordat eine weit bessere Lösung für die Beziehungen mit Hitler sei, als dass man sich auf katholische politische Parteien verlasse.

Während der NS-Diktatur wurden zahllose Zentrumspolitiker diskriminiert, inhaftiert und in Konzentrationslagern umgebracht. Die Verfolgung von Zentrumspolitikern erstreckte sich von hohen Funktionären bis zu einfachen Mitgliedern der Zentrumspartei.

Schon 1933 wurde das Konzentrationslager Osthofen mit Häftlingen aus den Reihen der Zentrumsmitglieder gefüllt. Die NS-Diktatur sah in der katholischen Kirche und ihrer politischen Repräsentanz eine Gefahr; denn vor der Machtergreifung waren Mitglieder der NSDAP durch die katholischen Bischöfe von den Sakramenten ausgeschlossen worden. Die katholische Kirche hatte den Katholiken ausdrücklich verboten, die NSDAP zu unterstützen oder zu wählen.

Da sich in der Folge des Jahres 1935 in der katholischen Kirche die Einsicht durchsetzte, dass der mit dem Konkordat unternommene Versuch, die katholische Kirche und die deutschen Katholiken zu schützen, gescheitert war, wurden in der Folge immer mehr Katholiken zu Aktivisten, die sich dem nationalsozialistischen System widersetzten, darunter viele Gläubige, die zuvor Mitglieder des Zentrums gewesen waren. Zahlreiche Zentrumspolitiker organisierten sich in der Folge im Untergrund, um Widerstand gegen die NS-Diktatur zu leisten.

In der Folge des Attentats vom 20. Juli 1944 wurden während der Aktion Gitter noch mehr Mitglieder des ehemaligen Zentrums Ziele nationalsozialistischer Verfolgung. So wurde auch der ehemalige Zentrumspolitiker Franz von Galen – Bruder des katholischen Bischofs und NS-Gegners Clemens August Graf von Galen – in ein KZ verschleppt.

Nachkriegszeit (1945–1959)

Nach dem Krieg wurde das Zentrum wiedergegründet, da die neu entstandene CDU einen Kurs steuerte, der als zu rechtslastig empfunden wurde: Die Zentrumspartei war sozialpolitisch links und lehnte zum Beispiel die Wiederaufrüstung ab. Andererseits war sie weniger liberal, nämlich konfessioneller in der Kulturpolitik. Die Partei hatte aber ihre Funktion als christlich-katholische Volkspartei verloren, da die CDU konzeptionell eine gemeinsame Partei beider großer Konfessionen war. Das Zentrum hatte nur zeitweise regionale Hochburgen, vor allem in Nordrhein-Westfalen und im Emsland (Niedersachsen). Besonders die katholischen Bischöfe Conrad Gröber und Joseph Frings bevorzugten nach Kriegsende eine christliche Partei beider Konfessionen und wandten sich von der bisherigen Unterstützung der Zentrumspartei ab.

Rudolf Amelunxen vom Zentrum war von 1945 bis 1947 erster Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Die Partei war bis 1958 im nordrhein-westfälischen Landtag und in der dortigen Landesregierung vertreten. Nach der Phase der Allparteienregierungen war das Zentrum zunächst an der Regierung von Karl Arnold beteiligt. 1956 verließ es gemeinsam mit der FDP die Regierung und bildete mit dieser und der SPD das neue Kabinett unter dem Sozialdemokraten Fritz Steinhoff.

Außerdem gehörten zwei Abgeordnete der Zentrumspartei dem Parlamentarischen Rat an. Im ersten Deutschen Bundestag waren zehn Abgeordnete aus Nordrhein-Westfalen vertreten, da damals die Fünfprozenthürde nur länderweise galt. Bei der Bundestagswahl 1953 verzichtete die CDU darauf, im Wahlkreis Oberhausen einen Direktkandidaten aufzustellen, und unterstützte das Zentrum. Da damals ein Grundmandat ausreichte, um die Fünfprozenthürde außer Kraft zu setzen, zogen in den zweiten Bundestag drei Abgeordnete für die Zentrumspartei ein, wovon einer allerdings der CDU-Abgeordnete war, der auf das Direktmandat verzichtet hatte. Die DZP stellte damit zwei Abgeordnete. Konrad Adenauer bot der DZP an, diese in die Regierungskoalition aufzunehmen; die Zentrumspartei lehnte jedoch ab.

Das Zentrum der jungen Bundesrepublik war dominiert durch ehemalige linke DZP-Mitglieder aus der Weimarer Republik. Die DZP sprach sich gegen die Wirtschaftsreformen von Ludwig Erhard aus und unterstrich die „Notwendigkeit einer vom Staat planvoll gelenkten Wirtschaft“. Die Bundestagsabgeordneten und die Parteispitze der DZP sprachen sich im zweiten Bundestag gegen „jede Art von Remilitarisierung“ aus.

Zur Bundestagswahl 1949 schlossen CDU und Zentrum ein Abkommen, in dem sie versicherten, die andere Seite nicht als „kulturell unzuverlässig“ zu bezeichnen.

Bis 1959 saßen Abgeordnete der Zentrumspartei auch im niedersächsischen Landtag. Sie stützten sich im Emsland vor allem auf die schwindende ländliche Unterschicht der Heuerleute, traditionelle Zentrumswähler und Jungwähler, die jede Zusammenarbeit mit ehemaligen Nationalsozialisten und deren damaligen Verbündeten ablehnten. Jedoch gingen immer mehr Wähler zur CDU über, im Ruhrgebiet auch zur SPD.

Mitte der 1950er Jahre versuchte Helmut Bertram im Auftrag des Zentrum-Bundesvorstandes ein breitangelegtes Bündnis christlich orientierter kleiner Parteien für die Bundestagswahl 1957 zu organisieren, um enttäuschten CDU/CSU-Wählern eine Alternative zu bieten. Es gelang jedoch nur, die Bayernpartei und die DP-Abspaltung Deutsch-Hannoversche Partei mit ins Boot zu bekommen. Die Kandidatur unter der Bezeichnung Föderalistische Union, die schon für die Fraktionsgemeinschaft in der ersten Legislaturperiode des Bundestages verwendet worden war, gelang so nur in Nordrhein-Westfalen (Zentrum), Niedersachsen (Zentrum/DHP) und Bayern (BP). Das Ergebnis der FU war mit 0,9 % bundesweit enttäuschend.

Zentrum als Kleinstpartei (seit 1960)

Bereits am 22. Juli 1956 hatte sich das Zentrum mit der Christlichen Volkspartei des Saarlandes zur Christlichen Volkspartei (CVP) zusammengeschlossen, die Fusion wurde aber im April 1957 aufgelöst, da sich die CVP der CSU anschloss. 1965 vereinte sich das Zentrum mit der CVP-Nachfolgerin Saarländische Volkspartei erneut zur CVP. Bei der Bundestagswahl 1965 erreichte diese CVP 0,1 % der Stimmen, worauf das Zentrum die fusionierte Partei wieder verließ.

Zur Bundestagswahl 1969 trat das Zentrum wieder alleine an und erreichte mit 15.933 Wählern einen Wähleranteil von 0,05 %. Zur ersten Europawahl 1979 kandidierte die Partei bundesweit und errang 31.367 Stimmen (0,11 %). Bei der Europawahl 1984 erhielt sie 93.921 Stimmen bzw. 0,38 %. 1987 trat sie erstmals seit 1969 wieder zu einer Bundestagswahl an und erhielt 19.035 Wählerstimmen (0,05 %).

Der christlich-fundamentalistische Flügel unter Adelgunde Mertensacker spaltete sich 1987 vom Zentrum ab, nachdem diese als Bundesvorsitzende abgewählt und durch den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Gerhard Ribbeheger ersetzt worden war, und gründete die Christliche Mitte. Ebenfalls 1987 gründeten Teile der Partei mit der bereits 1985 unter Josef Ripsam abgespaltenen Christliche Partei für das Leben (CPL) die Christliche Liga – Die Partei für das Leben (LIGA). Diese ging 1995 in der Christlichen Partei Deutschlands auf, welche sich 2002 wieder der Zentrumspartei anschloss.

Das Zentrum konzentrierte sich in den 1980er und 1990er Jahren auf die Kommunalpolitik in seiner demokratisch-sozialen Nachkriegstradition. Christliche Grundlagen spielten, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle. 1989 zur dritten Europawahl sank das Wahlergebnis wieder auf 41.190 Stimmen oder 0,15 %. Daraufhin trat das Zentrum bei der nächsten Bundestagswahl 1990 nicht an. Zur Wahl des 13. Bundestages 1994 wählten 3757 Wähler mit ihrer Zweitstimme das Zentrum. Bei der Bundestagswahl 1998 trat das Zentrum nur mit Direktkandidaten an. Auch bei der Europawahl im folgenden Jahr erreichte das Zentrum mit 7.080 Stimmen nur einen sehr geringen Zuspruch von 0,03 %.

Von Ende 2006 bis 29. Oktober 2007 gab es konkrete Gespräche über eine Fusion mit der Partei Bibeltreuer Christen (PBC) unter einem neuen gemeinsamen Namen. Diese Gespräche wurden jedoch durch einen Beschluss des Bundesvorstandes der Zentrumspartei beendet. Auch in der PBC existierten Vorbehalte gegenüber einem Zusammenschluss mit einer anderen Partei und insbesondere der Änderung des Parteinamens und der Wahlkampfstrategie.

Zur Hamburger Bürgerschaftswahl im Februar 2008 trat die Zentrumspartei unter der Führung des ehemaligen Innensenators Dirk Nockemann (ehemals Schill-Partei und CDU), Peter-Alexander von der Marwitz (ehemals Schill-Partei), Norbert Frühauf (ehemals CDU und Schill-Partei) und Klaus Wieser (ehemals STATT-Partei) an. Der Moderatorin Eva Herman wurde eine Kandidatur angeboten. Erreicht wurden 0,1 % der abgegebenen Stimmen.

In Zusammenhang mit dem gescheiterten Versuch einer Fusion mit der Partei Bibeltreuer Christen und dem umstrittenen Wahlkampf des Hamburger Landesverbandes kam es zu Differenzen im Bundesvorstand, bei der sich der Bundesvorsitzende auf die Seite des Hamburger Landesverbandes stellte. In der Folge traten am 25. November 2007 der Vorstand des Landesverbandes Bayern und einige Mitglieder aus der Zentrumspartei aus. Im Nachgang des umstrittenen Bundesparteitages vom 3./4. Oktober 2008 kam es Anfang 2009 zu innerparteilichen Auseinandersetzungen, die mehr als zwei Jahre keinen Abschluss fanden und auch gerichtlich ausgetragen wurden.

Von 2009 bis 2011 war umstritten, ob Alois Degler oder Gerhard Woitzik Vorsitzender der Partei war. Schließlich wurde für den 19. Februar 2011 ein Bundesparteitag angesetzt, in dessen Rahmen auch die Wahl eines neuen Bundesvorstandes erfolgte: Gerhard Woitzik wurde zum neuen Bundesparteivorsitzenden, Alois Degler zu seinem 2. Stellvertreter gewählt. Ewald Jaksch verließ empört den Parteitag und organisierte eine parallele Sitzung, auf der er sich von einigen Getreuen mit 12 Stimmen zum Vorsitzenden wählen ließ. Im Februar 2012 erklärte das Landgericht Düsseldorf die Wahl Jakschs für ungültig. m Mai 2012 gründete er die kurzlebige „Neue Zentrumspartei – Für Wahrheit, Freiheit und Recht“, zu deren Vorsitzendem er gewählt wurde.

2017 erreichte das Zentrum bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 0,04 %. Kandidaturen zur Bundestagswahl 2017 und zur Europawahl 2019 scheiterten an der Anzahl der Unterstützungsunterschriften.

Heutige Situation: Programmatik und Struktur

Aktuelle Ausrichtung der Partei

Bis heute ist das Zentrum eine christlich, sozial, konservativ orientierte Kleinpartei in Deutschland. Die Ziele sind laut übereinstimmender Aussage aller Flügel und Vorstände der Partei, die „freiheitlich-demokratische Grundordnung zu erhalten und auszubauen“, eine weltweite Friedenspolitik zu fördern und ein Europa zu schaffen, das sozial ausgeglichen und als Konföderation eigenständiger Staaten aufgebaut ist, dies alles unter dem Leitsatz „im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen“, der der Präambel des Grundgesetzes (GG) entnommen ist.

Die Zentrumspartei versteht sich als Partei, die jeglichen radikalen Tendenzen, sowohl von rechts als auch von links, eine entschiedene Absage erteilt. Die Programmatik soll inhaltlich ausgewogen, werteorientiert und differenziert sein. Die Programmatik steht heute auf der Basis des am 4. Oktober 2008 neu beschlossenen Grundsatzprogrammes. Im Gegensatz zu früher sind die Mitglieder der Partei heute nicht mehr ausschließlich katholisch. Das Zentrum war Mitglied der Europapartei European Christian Political Movement (ECPM).

Die Zentrumspartei ist gegen jede Form der Abtreibung. Sie engagiert sich außerhalb ihrer eigentlichen politischen Arbeit und Wahlkampfarbeit als Teil der Lebensrechtsbewegung und bedient sich dabei teilweise provozierender Methoden.

Kommunale Mandate

Das Zentrum ist heute mit je einem Mandat in den Kreistagen des Rhein-Kreises Neuss und des Landkreises Cloppenburg vertreten. In Dormagen und Kaarst hat sie drei, in Cloppenburg einen und in Meerbusch einen Sitz im Stadtrat. Des Weiteren hat die Partei vier Sitze im Gemeinderat Molbergen. Die Sitze in Mönchengladbach und Neuss gingen 2014 verloren.

Landesverbände und deren Vorsitzende

Es existieren derzeit zwei Landesverbände. Der Landesverband Nordrhein-Westfalen entstand am 10. Mai 2008 durch den Zusammenschluss der beiden Landesverbände Rheinland und Westfalen-Lippe. Außerdem existieren mit Rastatt, Reutlingen, Stendal, Calw, Düsseldorf und Cloppenburg-Vechta als gemeinsamer Kreisverband insgesamt sechs Kreisverbände.