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Joachim Hossenfelder – geboren am 29. April 1899 in Cottbus; gestorben am 28. Juni 1976 in Lübeck – war ein deutscher evangelischer Theologe und Geistlicher.
Leben
Während seines Studiums wurde er Mitglied beim Verein Deutscher Studenten Breslau. Hossenfelder kam früh mit dem Nationalsozialismus in Berührung. Er war Teilnehmer an Kämpfen der Freikorps in Schlesien. Am 1. April 1929 wurde er Mitglied der NSDAP.
Seit 1923 evangelischer Landpfarrer in Alt Reichenau in Schlesien, wurde er 1931 Pfarrer an der Christuskirche in Berlin. 1932 war er Mitbegründer der antisemitischen Glaubensbewegung Deutsche Christen und wurde ihr erster Reichsleiter. Er verstand die Deutschen Christen als „die SA Jesu Christi“.
Am 6. September 1933 wurde er „Bischof von Brandenburg“, Geistlicher Vizepräsident des altpreußischen Evangelischen Oberkirchenrats sowie Mitglied der Reichskirchenregierung.
Im November 1933 kam es nach dem Sportpalastskandal zu Flügelkämpfen innerhalb der Deutschen Christen. Im Dezember 1933 wurde Hossenfelder von Reichsbischof Müller von seinen Ämtern beurlaubt und erklärte am 21. Dezember seinen Rücktritt.
1939 wurde Hossenfelder Pfarrer an der Potsdamer Friedenskirche. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war er ab 1947 Pfarrer und Taubstummenseelsorger in Vehlow. Von 1954 bis 1969 war er Pfarrer in Ratekau für die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Eutin.
Hossenfelder als Herausgeber eines Sonntagsblatts
Hossenfelder hatte als erster „Leiter der Glaubensbewegung „Deutsche Christen“ (DC) das Sonntagsblatt Evangelium im Dritten Reich mit dem Untertitel „Sonntagsblatt der Deutschen Christen“ herausgegeben und sich darin als Autor betätigt. Die Zeitschrift erschien im Berlin ansässigen Verlag „Gesellschaft für Zeitungsdienst“ GmbH wöchentlich einmal. Als die Verlagsgesellschaft in wirtschaftliche Schieflage geriet, „weil ganze Gebiete“ beim Verlag „den Bezug des Blattes gekündigt“ hatten, bemühte sich der Berliner Konkursverwalter Theodor Baudach, eine offene finanzielle Forderung bei der Reichsleitung der Deutschen Christen gerichtlich einzutreiben. Der Reichsbischof Ludwig Müller forderte in diesem Zusammenhang, dass die „Zeitschrift zur unbeschränkten Verfügung der Reichsleitung“ dieser Glaubensbewegung stehen müsse; weder der neue DC-Reichsleiter Kinder „noch Bischof Hossenfelder, noch eine sonstige Einzelperson“ sollten künftig Herausgeber sein. Zuvor hatten sich der Geschäftsführer dieser GmbH, Lawrenz, und der Verlagsleiter, Lohmann, der „Gesellschaft für Zeitungsdienst“ um finanzielle Unterstützung wegen der „wirtschaftlichen Schwierigkeiten“ an den Präsidenten des Evangelischen Oberkirchenrats Friedrich Werner gewandt mit der Begründung, ihr Verlag habe mit dieser Zeitschrift „als einzigem Blatt überhaupt im Dienst der Deutschen Evangelischen Kirche Öffentlichkeitsarbeit getrieben, ohne dass er sich einer Beihilfe irgendwelcher kirchlicher Stellen erfreute, wie das früher zu den Gepflogenheiten der Kirche anderen Verlautbarungsorganen gegenüber gehörte.“ Auch hätte das Sonntagsblatt „keine Zuschüsse aus den Landeskirchen der Altpreußischen Union erhalten“.