Carl Hauptmann

Aus Wikipedia:

Carl Ferdinand Max Hauptmann, Pseudonym Ferdinand Klar . geboren am 11. Mai 1858 in Obersalzbrunn, Provinz Schlesien; gestorben am 4. Februar 1921 in Schreiberhau im Riesengebirge, Niederschlesien) war ein deutscher Dramatiker und Schriftsteller. Hauptmann war wie sein Bruder Gerhart Hauptmann ein Autor der literarischen Strömung des Naturalismus.

Leben

Carl Hauptmann wurde als Sohn des Gastwirts Robert Hauptmann im Hotel Zur Krone geboren und war der ältere Bruder des Dichters und Nobelpreisträgers Gerhart Hauptmann.

Wegen seiner schwachen Gesundheit blieb Hauptmann bis zu seinem 13. Lebensjahr im Elternhaus und besuchte die Dorfschule. Erst von 1872 bis 1880 ging er auf die Realschule in Breslau. Dort freundete er sich mit seinem Klassenkameraden Alfred Ploetz an – eine Freundschaft, die bis zu seinem Tode währte.

Carl studierte ab 1880 an der Universität Jena bei Ernst Haeckel Naturwissenschaften und bei Rudolf Eucken Philosophie. Mit der Dissertation Die Bedeutung der Keimblättertheorie für die Individualitätslehre und den Generationswechsel wurde Carl im Jahre 1883 zum Dr. phil. promoviert. Sein frühestes Werk, ein Gedicht, entstand im Juni 1881. Er war prominentes Mitglied des von Haeckel gegründeten Monistenbundes.

Nach der Promotion erfolgte 1883 eine Italien-Reise, die ihn nach Genua, Neapel, Capri, Sorrent und Rom führte. Auf der Rückreise besuchte Carl in Zürich seinen Freund Alfred Ploetz, der dort studierte. Da Carl eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen wollte, setzte er seine Studien bei dem Philosophen Richard Avenarius und dem Psychiater Auguste Forel in Zürich fort.

Hauptmann heiratete in erster Ehe 1884 Martha Thienemann, eine der fünf Töchter des Dresdner Wollgroßhändlers Berthold Thienemann († 1880), Besitzer der ehemaligen bischöflich-meißnischen Sommerresidenz Hohenhaus in Zitzschewig (heute zu Radebeul) im Elbtalkessel. Sein Bruder Georg hatte bereits 1881 die Schwester Adele Thienemann geheiratet, und sein Bruder Gerhart heiratete 1885 eine dritte Thienemann-Schwester, Marie (1860–1914).

Durch seine Heirat finanziell unabhängig geworden, setzte er sein Studium in Zürich fort. Dort lernte er Frank Wedekind kennen. Hauptmann verzichtete auf eine wissenschaftliche Karriere in Zürich und zog stattdessen 1889 nach Berlin.

Mit seinem Bruder Gerhart bezog er 1891 das gemeinsam gekaufte Haus in Schreiberhau im Riesengebirge. Heute befindet sich im Haus das Muzeum w Szklarskiej Porebie, eine Außenstelle des Riesengebirgsmuseums in Jelenia Góra (Hirschberg). Hier wird zeitgenössische polnische Kunst aus dem Riesengebirge gezeigt und mit einer kleinen Ausstellung noch immer an die Brüder Hauptmann erinnert.

Hauptmann ließ sich am 2. Mai 1908 scheiden. Noch im selben Jahr heiratete er in zweiter Ehe Maria Rohne.

Das Grab von Carl Hauptmann befindet sich auf dem ehemaligen evangelischen Friedhof in Nieder-Schreiberhau. Das Grabdenkmal wurde von Hans Poelzig entworfen und von seiner Frau Marlene Poelzig in Keramik ausgeführt. Ende der 1960er Jahre wurden die oberen Teile des Denkmals und Anfang der 1980er Jahre fast das gesamte Denkmal zerstört. 1982–1983 wurde das Grabdenkmal in den Werkstätten für Denkmalpflege in Toruń (Thorn) rekonstruiert. Diese originalgetreue Kopie befindet sich jetzt auf dem Gelände des Schreiberhauer Museums. Mitte der 1980er Jahre stellte man auf dem Grab in Nieder-Schreiberhau eine rechteckige massive Grabplatte mit Inschriften in deutscher und polnischer Sprache auf.