Adolf Stoecker: Erste Rede

Die Judenfrage ist schon lange eine brennende Frage; seit einigen Monaten steht sie bei uns in hellen Flammen. Sie zehrt nicht vom religiösen Fanatismus, auch nicht von politischer Leidenschaft. Orthodoxe und Freigeister, Conservative und Liberale reden und schreiben über dieselbe mit gleicher Heftigkeit; sie alle behandeln das Judenthum nicht als einen Zankapfel confessioneller Unduldsamkeit, sondern als einen Gegenstand socialer Besorgniß. Die sociale Frage ist die Judenfrage, – schreibt Glagau. Wählt keinen Juden! – ruft W. Marr in einer dritten Broschüre, nachdem er in der ersten vom „Sieg des Judenthums über das Germanenthum,“ in der zweiten von „dem jüdischen Kriegsschauplatz“ berichtet hatte. Finis Germaniae, zu Deutsch: Das Ende Deutschlands ist gekommen – schließt er in höchster Erregung seinen Aufruf an unser Volk. Nun, so nahe glauben wir das Sterben des deutschen Geistes noch nicht. Völker können wiedergeboren werden wie einzelne Menschen; auch Deutschland, auch Berlin wird wieder genesen und von dem fremden Geiste sich losmachen. Aber Krankheitssymptome sind da; sociale Uebelstände liegen unserm Volkskörper in allen Gliedern, und Socialfeindschaft ist nie ohne Grund. Christen wie Juden muß es eine ernstliche Sorge sein, daß aus der Gegnerschaft kein Haß werde. Denn schon zuckt es hier und da wie das Wetterleuchten eines fernen Gewitters. Aber sehr merkwürdig ist, daß die jüdisch-liberalen Blätter nicht den Muth haben, auf die Klagen und Anklagen ihrer Angreifer zu antworten. Sonst erfinden sie den Skandal, wenn es keinen giebt; an den Predigten in unseren Kirchen, wie an den Verhandlungen unserer kirchlichen Versammlungen wetzen sie ihre giftigen Federn; aber die Judenfrage suchen sie todt zu schweigen und vermeiden es durchaus, ihre Leser von jenen unangenehmen Stimmen irgend Etwas hören zu lassen. Sie hüllen sich in den Schein, als verachteten sie ihre Gegner, als hielten sie dieselben keine Antwort werth. Es wäre richtiger, von den Feinden zu lernen, die eigenen Schäden zu erkennen und gemeinsam an der socialen Versöhnung zu arbeiten, die uns so nothwendig ist. In dieser Absicht möchte ich die Judenfrage behandeln, in voller christlicher Liebe aber auch in voller socialer Wahrheit.

Gelegentliche Aeußerungen über dies Thema sind aus den christlich-socialen Versammlungen oft aus Parteizwecken in das große Publikum getragen; immer entstellt, übertrieben, vergiftet. Die Reporter gewisser Blätter, eine Schande für die Stadt der Intelligenz, sind ebenso unwissend als unwahr; Vieles fälschen sie aus Unverstand, das Meiste aus Bosheit. Ein Vorgang, der sich im vorigen Jahr zutrug, ist lehrreich und charakteristisch. Während meiner Abwesenheit war in unseren Versammlungen mehr als nöthig über die Juden geredet; die Judenpresse schrieb, die Christlich-Socialen seien vom Judenhass beseelt und drängten zur Judenverfolgung. Ich kam zurück und ergriff die Gelegenheit öffentlich und feierlich zu erklären: Wir hassen Niemand, wir hassen auch die Juden nicht; wir achten sie als unsere Mitbürger und lieben sie als das Volk der Propheten und Apostel, aus welchem unser Erlöser hervorgegangen ist, aber das darf uns nicht abhalten, wenn jüdische Blätter unseren Glauben antasten und jüdischer Mammonsgeist unser Volk verdirbt, diese Gefahr zu kennzeichnen. Diese Erklärung wurde von Neuem verdreht; das ganze Elend Deutschlands – sollte ich gesagt haben – komme von den Juden. Eine Fluth von Zuschriften hagelte auf mich hernieder. Ein Berliner Jude, dessen Name ich kenne, schrieb an mich, sein Volk sei der Favorit Gottes und wenn Christen ihre Liebe zu dem auserwählten Volke erklärten, so sei das nichts anderes, als wenn Buhlerinnen – ich will dies anständigere Wort gebrauchen – vornehmen Edelleuten ihr Herz schenkten. Ein zweiter schickte „verachtungsvoll dem bornirten Judenhetzer“ eine Schrift, in welcher ein ungläubiger getaufter Schriftsteller die Verdienste der Juden um die Wissenschaften im Mittelalter beschreibt und übertreibt. Ein Dritter aus Frankfurt a/M. beglückwünschte mich zu dem offenen Aussprechen des deutschen Schadens und unterschrieb sich: leider ein Jude. – Diese an sich unbedeutende Begebenheit ist ein recht deutliches Beispiel der Lüge, des Hochmuths und des Hasses, welche die Judenfrage bei jeder Besprechung derselben verwirren. Menschen, welche mit ihrer ätzenden Kritik Staat und Kirche, Personen und Sachen übergießen, sind höchst erzürnt, wenn ein Anderer sich erlaubt, auf das Judenthum auch nur einen prüfenden Blick zu werfen. Sie selbst überfallen jedes nicht jüdische Bestreben mit Haß und Hohn; sagt man über sie und ihr Treiben ein leises Wort der Wahrheit, so spielen sie die beleidigte Unschuld, die gekränkte Toleranz, die Märtyrer der Weltgeschichte. Trotzdem will ich es wagen, heute Abend über das moderne Judenthum offen und frei meine Meinung zu sagen. Auf lügenhafte Berichte bin ich von vorn herein gefasst.

In der That erscheint mir das moderne Judenthum als eine große Gefahr für das deutsche Volksleben. Damit meine ich weder die Religion der Altgläubigen, noch die Aufklärung der Reformer. Das orthodoxe Judenthum, diese Verknöcherung des Gesetzes, das Alte Testament ohne Tempel, ohne Priester, ohne Opfer, ohne Messias, hat für die Kinder des neunzehnten Jahrhunderts weder Anziehungskraft noch Gefahren. Es ist eine im innersten Kern abgestorbene Religionsform, eine untere Stufe der Offenbarung, ein überlebter Geist, noch immer ehrwürdig, aber durch Christum aufgehoben und für die Gegenwart keine Wahrheit mehr. An religiöser Bedeutung ist das Reformjudenthum noch geringer. Es ist weder Judenthum noch Christenthum, sondern ein dürftiges Ueberbleibsel der Aufklärungsepoche, dessen Gedanken gar nicht dem jüdischen Boden, sondern einer ärmlichen Zeit der christlichen Kirche entsprungen und in der Kirche selbst überwunden sind. Beide Parteien rühmen freilich, daß die Juden für die Welt und Menschheit Träger der höchsten religiösen und sittlichen Ideen seien, und daß die Mission des Judenthums für jetzt und alle Zukunft darin bestehe, jene Ideen festzuhalten, weiter zu entwickeln und auszubreiten. Die jüdische Presse von rechts und links ist darin ganz einig; der Weihrauch, der darüber aus den Synagogen beider Richtungen aufsteigt, ist geradezu sinnberauschend. Als kürzlich die Säcularfeier des edlen Moses Mendelssohn begangen wurde, stand der vor der festlichen Versammlung das Wort: „Von Moses bis Moses ist Niemand wie Dieser.“ Eben auf diesen liebenswürdigen Geist, der aber doch auf die Entwickelung der Menschheit gewiß keinen durchgreifenden Einfluß geübt hat, beruft man sich in besonderer Weise. Bei der Feier seines Todestages im Jahre 1870 sprach der Landesrabbiner Dr. Adler die begeisterten Worte: „Ist auch der jüdische Staat untergegangen, das Judenthum lebt, seine Mission besteht noch, sein Dasein ist noch ein wichtiger Factor in der Entwickelungsgeschichte des Menschenthums, der fortschreitenden Menschenbildung. Unsere Mission war und ist und bleibt: der Sieg des fortschreitenden Menschengeistes, der Sieg des Menschenthums. Auch der untergegangene jüdische Staat ist für uns kein todter. Das Untergegangene war auch nur die Hülle des unvergänglichen Lebens, eines mit einer großen weltgeschichtlichen Mission betrauten Volksstammes.“ Da sehen Sie zugleich, wie die Menschheit doch eigentlich nur das Postament ist, um den unvergänglichen Volksstamm der Juden darauf zu stellen. So machen es fast Alle, die als Israeliten über ihr Volk Betrachtungen anstellen. Philippson schreibt, indem er in der Ausbreitung des Monotheismus, in der Vermittlung des Weltverkehrs, in dem Erringen der religiösen Gleichheit und Freiheit die große Mission Israels erblickt, Folgendes: „Die Kämpfe auf allen Gebieten sichern dem Judenthum eine bedeutende Zukunft sowohl für seine Bekenner wie für die gesammte ringende Menschheit, ebenso wie mitten unter allen Wirren schließlich allein das Judenthum einen Gedankeninhalt darbietet, der mit der Geschichte der Menschheit, mit dem Verstande und dem Herzen übereinstimmt.“ Und ganz im Einklang mit dieser Einbildung sagt der orthodoxe Israelit: „Der Jude ist ein Inbegriff der ganzen Menschheit, daher geschieht jeder Fortschritt innerhalb der Menschheit für Israel, jede Entdeckung, jede Entwickelung, sie alle vollziehen sich in erster Linie zum Besten unseres Volkes.“ „Israel ist berufen – heißt es im Lager der jüdischen Orthodoxie – der ganzen Welt das Heil zu bringen, und die Zeit ist nah, denn das Kreuz zerfällt, der Halbmond erlischt, und die heidnischen Völker Asiens und Afrikas sind längst gegen die ererbten Götzen gleichgültig geworden?“ „An dem Tage, da der Tempel zerstört ward, wurde der Messias geboren; da begann der Erleuchtungsgang Israels als Erlöser der Welt von Wahn und Irrthum,“ predigt in aller Naivetät Rabbiner Dr. Levin in Nürnberg bei der Einweihung der Synagoge vor den christlichen Vertretern der Stadt und breitet die Arme aus, um den Versammelten zuzurufen: „Diesen Kuß der ganzen Welt.“ Das ist doch ein wenig stark.

Meyer, Redacteur der „Jüdischen Presse“ schreibt: „Wir dürfen die unbestrittene Thatsache, daß alle die hohen Ideen, auf denen die sittliche Weltordnung beruht, die den Intelligenzgehalt auch der modernen Cultur und Civilisation und die Grundlage wahrer Menschenliebe bilden, dem Judenthum entstammen, nicht in Frage ziehen lassen. – Alles Gute in den Evangelien ist nicht neu, sondern stammt aus dem Judenthum, und alles Neue ist nicht gut.“

Ganz ähnlich schreibt Dr. Adler. – „Die Religion Israels ist die ewige unveränderliche Wahrheit; Christenthum und Islam sind Vorstufen, welche die Wahrheit erklimmen mussten, ehe ihr die ganze Wahrheit zugänglich werden konnte,“ nicht der orthodoxe Israelit; und der Reformrabbiner Nascher fällt in den Chorus ein: „Israels Sendung und Begabung ist, ein Leuchtthurm zu sein auf dem Gedankenmeere der Menschheit. Ihr seid berufen – sagt der eitle Mann zu seinen eitlen Zuhörern in einer Predigt – wie die Sterne zu leuchten der Gesammtheit eurer Mitmenschen.“ Meint man, das seien Uebertreibungen Einzelner, so ist dagegen auf die Resolutionen der augsburgischen Synode vom Jahr 1871 hinzuweisen; da heißt es: „Der Geist der wahren Gotteserkenntniß und der reinen Sittlichkeit erfüllt immer mehr das Gesammtbewußtsein der Völker. Das Judenthum erkennt hierin mit Freuden eine Annäherung an die Ziele, die ihm auf seiner geschichtlichen Bahn zu allen Zeiten vorgeleuchtet haben?

Hier stellen wir unsere erste Forderung und bitten: ein klein wenig bescheidener! Wir leugnen nicht, daß Israel die Erkenntnis des persönlichen, einigen Gottes durch das Alterthum wie eine heilige Flamme getragen hat, bis Christus kam und den vollkommeneren Glauben, den reicheren Gottesbegriff und die höhere Wahrheit brachte. Aber es ist doch eine historische Thatsache, daß das Volk Israel immer und immer in den gröbsten Götzendienst zurückfiel, daß Gott nur durch die Sendung gewaltiger Persönlichkeiten den Abfall auf kurze Zeit dämpfen konnte. Israels Verdienst ist es wahrlich nicht, daß die Lehre von dem einigen Gott der Welt erhalten blieb, sondern Gottes Gnade. Ebenso ist es unzweifelhaft, daß die Gedanken der Religionsfreiheit, der Toleranz in dem modernen Sinne nicht zu dem Charakter des Alten Testaments gehören. Wer den Sabbath brach, wurde gesteinigt; die Baalspriester wurden geschlachtet. Es gehörte dies zu der Eigenthümlichkeit der gesetzlichen Anstalt; wir sind fern davon, dem Alten Testament daraus einen Vorwurf zu machen. Aber es ist doch durchaus irrig, wenn die Juden Ideen, die ihrer Religion in der historischen Form gänzlich unbekannt sind, für sich in Anspruch nehmen. Dabei wissen sie, daß sie eine Priesterkaste hatten – gewiß das Gegentheil der Gleichheit – daß sie die Sclaverei übten – gewiß das Gegentheil der Freiheit – daß sie die Vielweiberei pflegten – gewiß das Gegentheil idealen Familienlebens. Erst das germanisch-christliche Leben hat diesen Mißständen abgeholfen. Es ist wahr, Israel hatte eine erleuchtete wirthschaftliche Gesetzgebung: sociale Eigenthumsformen, Verbot des Zinses, höchste Barmherzigkeit gegen die Armen. Aber wir brauchen diese Dinge nur zu nennen, um den furchtbaren Abstand zwischen dem Alten Testament und dem modernen Judentum zu fühlen. Nur das deutsche Recht hat den Begriff des gemeinschaftlichen Besitzes geschirmt, nur die christliche Kirche hat das Zinsverbot ausgesprochen; gerade hier liegen die Fehler und Sünden des modernen Judenthums vor Aller Augen.

Und zugegeben einmal, daß jene hohe Mission wirklich Israels dauernde Aufgabe ist, wer sind denn die vom Geiste Gottes glühenden Denker und Dichter, welche den lebendigen Gott verkünden, preisen, zu Ehren brigen? Etwa die Redacteure des Tageblatt? Oder die Gelehrten des Kladderadatsch? Wo ist die Prophetenschule heiligen Geistes, in welcher die Jünglinge gebildet werden zu jener Weltmission? Wo sind die Stationen? Wo sind die Missionare? Etwa an den Börsen in Berlin, Wien und Paris? O nein, solche Thorheiten muß man den Juden nicht sagen. Eben das ist ihr Verhängniß, daß sie, an Christo gescheitert, ihren göttlichen Curs verloren, ihre hohe Mission preisgegeben haben und nach dem schneidigen Entweder – Oder des Herrn Jesu: „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon“ – den Götzen des Goldes nachlaufen, weil sie die Wege Gottes versäumt haben. Ergreifend sind die alten Gebete, in denen das Judenthum nach Gott und Zion zurückverlangt. „Wegen unserer Sünden sind wir aus unserem Lande vertrieben und verbannt von unserem Boden, wir können unsere Pflichten nicht erfüllen, in deiner auserkorenen Wohnung und deinem großen und heiligen Tempel, worüber dein Name angerufen ist …. Laßt uns Zerstreute aus allen Völkern zusammenkommen und vereinige uns Zersprengte von den Enden der Erde. Führe uns nach Zion, deiner Stadt mit Jubel und nach Jerusalem, deinem heiligen Tempel mit immerwährender Freude.“ Aber davon wissen die nichts, die im modernen Judenthum eine Rolle spielen; sie wohnen lieber in der Jerusalemer-Straße, als in den Straßen von Jerusalem. Ein gläubiger Christ bedauert einmal einen jüdischen Bruder, weil derselbe keinen Hohenpriester und keinen Tempel habe. O, ward ihm zur Antwort, unser Tempel ist die Synagoge und unser Hohepriester der Herr Oberrabiner. – Aber die alttestamentliche Religion erfordert Opfercultus und Tempeldienst. Ohne diese ist dies Judenthum ein trockener Brunnen und ein verdorrter Baum. Und unfruchtbar ist es wirklich, überall nur der Schatten der christlichen Kirche, in deren Bereich es sich findet: in Deutschland aufgeklärt und in Parteien zerrissen, in den romanischen Ländern zwischen dem strengsten Talmudismus und dem Unglauben getheilt, bei den slavischen Nationen in Formeln erstarrt, und wieder von wilder Begeisterung ergriffen, unter dem Halbmond entgeistet und verwesend wie der Islam selbst. Das ist das Bild des Judenthums auf Erden. Ohne jede religiöse Schöpferkraft lebt es nur seinen Einbildungen.

Zuweilen kommt ein Strahl der Erkenntniß von der eigenen Misère auch über die jüdischen Schriftsteller selbst; es heißt dann wohl in ihren Zeitschriften: „Die religiöse Belebung ist im gegenwärtigen und im aufwachsenden Geschlecht im Abnehmen. Die Symptome thätigen Antheils an den Interessen der Judenheit und des Judenthums dürfen uns hier über nicht täuschen; denn es ist nicht immer gerade die religiöse Ueberzeugung, welche die Männer antreibt, und man hat dabei mehr äußere Dinge als die Steigerung des inneren Lebens im Auge“. – Und aus Wien klagt ein edler Jude: „Das moderne Creditwesen pflanzt eine tiefe Unruhe, ethische Frivolität, religiöse Gleichgültigkeit; die Lehrer und Sprecher unserer Religion sind aber nicht muthig genug, diese Dinge beim rechten Namen zu nennen?“ Wenn sie einmal nüchtern werden, urtheilen auch solche Leute wie Philippson: „Eine Zweifelsucht hat sich der Jugend bemächtigt, daß die Wahrheit, daß eine feste Ueberzeugung für den Menschen bestehe und zu erreichen sei, geschwunden ist, wo alles Ideale sich verflüchtigt hat und nichts als greifbar und zuträglich erscheint, als was einen materiellen Nutzen und Reichthum, Ehre, Macht und Genuß verspricht …. Daher dieser wahnsinnige Spekulationsgeist und dieses Streben, schnell reich zu werden auf Kosten Anderer. In allen Gebieten der Kunst ist Ebbe. Wir haben weder Dichter noch Maler, weder Bildhauer noch Musiker, noch Schauspieler von origineller und bleibender Bedeutung; was noch davon übrig ist, stirbt allmählig hin, ohne ersetzt zu werden. Woher sollten sie kommen in einer materialistischen, des geistigen Schwungs beraubten Welt? Das sind die Folgen des Atheismus und Materialismus, wie sie unbestreitbare Geschichte und Erfahrung uns erweisen?“

Die reformerische israelitische Wochenschrift findet es doch der Mühe werth, ihren Lesern den Vers vorzulegen:

Ueberall, wo es gilt zu sehen und zu hören,
Scheint die Zahl der Juden sich täglich zu mehren.
In Promenaden, Theatern, Concerten und Bällen,
Siehst du meist Juden in allen Fällen.
Willst du wo mehr Christen als Juden sehn,
Mußt du Freitag Abend in die neue Synagoge gehen.

Ganz sicher ist es, daß in Berlin nicht ein Viertel, wahrscheinlich, daß kaum ein Zehntel der jüdischen Gymnasiasten und Realschüler, wenn sie über 13 Jahre alt sind, ein Wort von Religionslehre hören.“ Die Moralität bleibt auf den Satz beschränkt: „was das Strafgesetz nicht verbietet, oder der Strafrichter nicht erreichen kann, ist erlaubt, nützlich, klug.“ Diese jüdischen Stimmen datiren vom Jahre 1871; es ist heute noch viel schlechter geworden. Die Juden bekämpfen unseren Glauben, aber sie wissen ganz gut, daß der Mensch ohne Religion nicht sein kann. „Es wird so – heißt es bei einem Reformer – jenes edle Geschlecht erzogen, welches schon in den Kinderschuhen nach Lust und Geld, Geld und Lust lechzt und dann vom Jünglingsalter an dem goldenen Kalbe dient, buchstäblich als einzigen Gott den Mammon hat – Israels Namen und Gedächtniß dem Spotte, dem einzig verdienten Spott und Haß, preisgiebt. Erziehet weiter Juden ohne Judenthum, und Ihr werdet Juden haben in der Bedeutung, die der fanatische Haß diesem Namen unterlegt.“

Und trotz dieser Wahrheit, trotz jeder Abwesenheit religiöser Productivität die beständige Illusion, daß man eine religiöse Macht sei. Eine irreligiöse Macht ist das moderne Judenthum allerdings; eine Macht, welche überall das Christenthum bitter bekämpft, in den Völkern den christlichen Glauben ebenso wie das nationale Gefühl entwurzelt und als Ersatz nichts bietet als die abgöttische Verehrung des Judenthums so wie es ist, das keinen anderen Inhalt hat als seine Schwärmerei für sich selbst. Berthold Auerbach sagt im Roman Waldfried sehr richtig: „Die gebildeten Juden sind nicht sowohl Juden als vielmehr Nichtchristen.“ Daher schwärmen sie für Confessionslosigkeit; ihr Bekenntniß steht auf dem leeren Blatte zwischen dem alten und neuen Testament. Aber sie denken nicht daran, einfach ihre Armuth zu bekennen, sondern drapiren sich aus den Bettellumpen des Unglaubens einen Königsmantel und wissen damit der unkritischen Lesermasse zu imponiren. Denn es kommt nun einmal darauf an, den Juden eine welthistorische Aufgabe auch heute noch zuzuschreiben. Auch der liberalste Reformer will Jude bleiben. „Daß unser Judenthum uns werde und unsern Kindern und Kindeskindern bleibe, was es den Vätern war, ein liebes theures Kleinod; daß wir Tag für Tag uns begeistert fühlen als Juden, als Anhänger einer Religion, die Ausgangspunkt und Endziel der Humanität in sich vereinigt,“ schrieb vor Jahren der Gemeindevorsteher in Dresden an die jüdischen Gemeinden. Man will eben durchaus Jude bleiben. Aber es leuchtet ein, daß es nicht angeht, nichts Jüdisches zu glauben, und doch Jude zu sein, Jude im engsten Geist zu bleiben und dabei mit Menschheitsbeglückungsideen um sich zu werfen. Es kann gar nicht fehlen, daß die Lächerlichkeit eines solchen Treibens für den Kundigen überall sichtbar wird. Geradezu komisch ist es, wenn ein Dr. Berliner in den Jahren des französischen Krieges die Weltgeschichte unter der jüdischen Brille sieht. „Als Ausgangspunkt des Mittelalters gilt mir das letzte Viertel des 15. Jahrhunderts, in welchem die jüdische Presse ihre Thätigkeit begann und ein Jude, Tipsiles in Augsburg, das Pulver erfunden haben soll, mit dem endlich begonnen werden konnte, in die noch immer hochragende Feste des Mittelalters Bresche zu schießen.“ Kennt einer von Ihnen den Tipsiles, der dass Pulver erfunden hat? Glaubt wirklich Jemand, daß nicht die Renaissance, die Entdeckung von Amerika und die Reformation, sondern die jüdische Presse die neue Zeit begonnen hat? O, man begreift bei einer solchen Betrachtung der Vergangenheit die ähnlichen Anschauungen für die Zukunft, die darin gipfeln, daß den Juden die Welt gehört. Crèmieux sagte auf einer Versammlung der israelitischen Verbindung in Paris: „Ein neues messianisches Reich, ein neues Jerusalem muß ertstehen anstatt der Kaiser und Päpste.“ Und ein Dr. Rosenzweig machte kürzlich im Ernst den Vorschlag, man solle die Beschneidung überall zum Gesetz machen.

Alles Dies hat wohl zusammengewirkt, um die Juden, besonders die jüdischen Zeitungsschreiber, auf einen Grad von Intoleranz zu heben, der nachgerade unerträglich wird. In vollem Ernste lautet unsere zweite Bitte an die jüdische Presse: ein klein wenig toleranter! Wir wollen nicht wie viele Andere, die über dies Thema geschrieben haben, den Talmud mit seiner Verachtung fremder Völker, mit seinem Haß gegen jedes Menschenrecht citiren. Wir glauben, daß man die heutige Judenschaft in ihrer Gesammtheit nicht für Bücher verantwortlich machen kann, die vor Jahrtausenden geschrieben sind. Wir müßten ebenso den Katholiken alle Ketzerverfolgungen und Inquisitionsprozesse anrechnen, die doch auch von keinem Papste jemals als ein Unrecht widerrufen sind. Auch ist darin in der That eine Aenderung eingetreten. Obwohl die strengen Juden noch heute den Talmud als ebenso unfehlbar wie das Gesetz annehmen, obwohl einige unbesonnener Weise erklären, daß ihnen der ganze Talmud, also auch die vielen rachsüchtigen und wilden Stellen desselben, heilig sei, so ist doch offenbar durch das langjährige Zusammenwohnen mit den Christen, durch die mancherlei geschäftlichen Beziehungen, durch den milderen Geist der Zeit in der Synagoge der Christenhaß mehr und mehr gewichen.

Der officielle Haß hat aufgehört; die erste jüdische Synode beschloß sogar: „In den zu überarbeitenden und neuen Gebetstücken sollen alle Aeußerungen, die irgendwie als Ausdruck der Erbitterung oder des Rachegeistes gedeutet werden könnten, gemieden werden.“ Aber in der Judenpresse athmet ein Haß gegen das Christliche, der den tiefsten Abscheu verdient. Da in unseren Zeitungen und Journalen die Artikel nicht unterzeichnet werden, so könnte man uns erwidern, es sei gar nicht zu constatiren, daß die christenthumsfeindlichen Aufsätze von Juden herrühren. Wir wissen sogar, daß genug getaufte Schreiber in den Redactionen sich finden, welche das traurige Amt üben, ihre Kirche zu schmähen. Aber es ist eine Thatsache, daß die schlimmsten Berliner Zeitungen in den Händen von Juden sind und daß in dem Redactionspersonal das jüdische Element eine Alles beherrschende Rolle spielt. Vollkommen beweisend aber ist der Umstand, daß die religiösen Streitigkeiten der jüdischen Parteien kaum je erwähnt, die Härten der jüdischen Altgläubigkeit nie berührt, die literarischen Angriffe gegen die Juden nie besprochen werden. Nie wird das orthodoxe Judenthum angegriffen; es kann die confessionslose Schule verwerfen und den ungetrauten Ehepaaren die Excommunication androhen: – kein liberales Blatt nimmt davon Notiz. Kommt dergleichen in christlichen Versammlungen vor, so fällt die Preßmeute mit scheinbarem Wuthgeheul darüber her. Unsere Heiligthümer werden beständig in den Staub gezogen, die Synagoge ist durch das stille Einverständniß aller liberalen Zeitungsschreiber geschützt. Man zeige uns in der liberalen Presse auch nur einen einzigen Artikel, der das Versöhnungsfest oder den Talmudverein in der unwürdigen Weise behandelte, wie das Tageblatt den diesjährigen Bußtag, einen unserer heiligsten Tage, verspottet, wie die Berliner Juden-Presse die August-Conferenz heruntergerissen hat. Nur das Christenthum muß sich die Nichtswürdigkeiten gefallen lassen. Der jüdische Stadtverordnetenvorsteher von Berlin hat sich kürzlich über die Angelegenheiten unserer Kirche, die ihn nichts angehen, öffentlich ausgesprochen und dabei von „wirklichen Ketzerrichtern, die am liebsten die Andersgläubigen auf Scheiterhaufen verbrennen möchten,“ geredet. Wer giebt ihm das Recht, unter der christlichen Bevölkerung Zwietracht zu säen und Haß zu schüren? Diese Intoleranz ist unerträglich.

Schon im Jahre 1873 schrieb die Zeitung der Reformer: „Die jüdische Presse wird allzusehr durch Geschmacklosigkeit und Gehässigkeit entstellt. Ein schmähsüchtiger, bitterer und schneidender Ton hat sich in derselben und zwar auf jeder Seite geltend gemacht. Dieser Fehler hat verbildend auf das Publikum gewirkt, so daß es hauptsächlich an gewürzten Pikanterien Gefallen findet.“ Wie viel hat sich seitdem die jüdische Presse noch verschlimmert! Wo findet sich in der evangelischen, der conservativen Presse auch nur eine Spur von dieser Rücksichtslosigkeit? Wo ist je über ein jüdisches Fest, wo über die Speise- und Reinigungsgesetze gespottet? Das einfachste Anstandsgefühl müßte verbieten, sich an den Heiligthümern eines Volkes zu vergreifen. Eben diese beständigen Versuche, die Fundamente des Glaubens, der Sitte, der nationalen Ehre einer Nation zu untergraben, sind frevelhaft und schändlich. Die socialdemokratische Presse ist hin und wieder noch unfläthiger gewesen; verderblicher, weil weniger grob, und giftiger ist die Wirksamkeit einiger Organe, die in Berlin zu den gelesensten gehören. Ehe diese Giftquellen nicht gereinigt sind, ist an eine Besserung unserer Zustände nicht zu denken. Benzenberg schrieb schon 1816: „Vielleicht geht die Herrlichkeit Deutschlands in den Juden unter.“ Wenn die Christen fortfahren, sich den Einwirkungen des jüdischen Geistes, der sie entdeutscht und entchristlicht, dauernd hinzugeben, so wird diese Weissagung sich gewiß erfüllen. Vielleicht aber – das ist unsere Hoffnung – geht die Herrlichkeit Deutschlands nach dieser Periode des Niederganges wieder auf. Wir müßten in der That eine Nation ohne Ehrgefühl sein, wenn wir diese Ketten eines fremden Geistes nicht brächen, sondern wirklich verjudeten.

Es ist ja doch jedem Einsichtigen klar genug, daß die Herrschaft des semitischen Geistes über und nicht blos unsere geistige, sondern auch unsere wirthschaftliche Verarmung bedeutet. Der Deutsche ist ein starker Idealist; eine Zeit lang erträgt er es schon, daß man seinen Hang zu den Ideen benutzt, um dahinter ein Geschäft zu machen. Aber zuletzt wird doch die Figur Nathans des Weisen, die Lessing in christlicher Menschenliebe erfunden hat, hinter der Shylocks verschwinden und das warnende Urtheil über das Judenthum, das unsere besten Männer: Kant, Fichte, Herder, gehabt haben, seine Kraft beweisen. Die Juden sind und bleiben ein Volk im Volke, ein Staat im Staate, ein Stamm für sich unter einer fremden Race. Alle Einwanderer gehen zuletzt in dem Volke auf, unter welchem sie wohnen; die Juden nicht. Dem germanischen Wesen setzten sie ihr ungebrochenes Semitenthum, dem Christenthum ihren starren Gesetzescultus oder ihre Christusfeindschaft entgegen. Wir können sie darum nicht verurtheilen; so lange sie Juden sind, könne sie gar nicht anders. Aber wir müssen uns mit klarer Erkenntniß vor den Gefahren schützen, die in einer solchen Vermischung liegen. Allein in Berlin wohnen 45,000 Juden, soviel wie in ganz Frankreich, wie in ganz England. Das ist zu viel. Wenn sie wirklich mit uns verbunden wären, hätte die Zahl nichts Bedenkliches. Aber da jenes halbe Hunderttausend eine in sich geschlossene Gemeinschaft bildet, in guten Verhältnissen, in steigender Macht, mit einer sehr profitablen Verstandeskraft ausgerüstet, ohne Theilnahme für unsere christlich-germanischen Interessen, so liegt darin eine wirkliche Gefahr. Wir nähern uns dem polnischen Mischungsverhältniß. Nur daß die Berliner Juden viel reicher, klüger, einflußreicher sind als die polnischen Israeliten. In ihrem Besitz sind die Geldadern, Bank und Handel; in ihren Händen ist die Presse und unverhältnißmäßig drängen sie sich zu den höheren Bildungsanstalten. Das Letzte ist gewiß ein schöner Zug; mir ist es oft rührend gewesen, wie arme Juden Hab und Gut hingaben, um ihren Kindern eine gute Bildung zu geben. Aber diese Entwickelung ist doch durchaus unheilvoll. Wir sind auf dem Wege, daß die öffentliche Meinung von den Juden völlig beherrscht, die Arbeit von ihnen völlig ausgebeutet wird. Der Auflößungsprozeß ist im Gange; nichts hält uns davon zurück, wenn wir nicht umkehren und Israel zur Umkehr veranlassen. Und hier stellen wir unsere dritte Forderung: Das moderne Judenthum muß an der productiven Arbeit theilnehmen. Bitte, etwas mehr Gleichheit!

Früher hieß es, die Emancipation werde die Juden mehr in die andern Erwerbszweige treiben. Nun sind sie emancipirt; es ist aber das Gegentheil eingetreten. Noch mehr als früher cultiviren sie die Erwerbszweige, bei denen leicht und viel verdient wird. Seit Kurzem drängen sie sich auch, nicht zum Heil der Rechtsprechung, in die Richtercollegien. An der Arbeit der Handwerker sind sie fast gar nicht, an der Fabrikation wenig betheiligt. Daraus folgt, daß sie an der Arbeit keine Freude, für die deutsche Arbeitsehre keine Sympathie haben. Die Devise „billig und schlecht“ kommt zum guten Theil auf ihre Rechnung. Sie sind überall da, wo es Noth und Speculationslust zu benutzen gilt. Gründen, Wuchern sind Geschäfte, die sie unleugbar mit Vorliebe treiben. Sie ernten gern, wo sie nicht gesäet haben. Wenn die große sociale Frage die Frage ist nach dem rechten Verhältniß zwischen Arbeits- und Capitalertrag, dann ist eine Thätigkeit, welche die Arbeit im Interesse des Capitals maßlos und systematisch ausbeutet, das schlimmste Element dieser Frage. Es ist wahr, die Juden haben durch Marx und Lassalle dafür gesorgt, daß sie auch in der Socialdemokratie ihre Freunde haben; die Nihilisten in Rußland sind zum Theil Juden. Trotzdem hat ihre einseitige Geldwirthschaft auch für sie drohende Gefahren. Für mich gipfelt die Judenfrage in der Frage, ob die Juden, welche unter uns leben, lernen werden, sich an der gesammten deutschen Arbeit, auch an der harten sauren Arbeit des Handwerkes, der Fabrik, des Landbaues zu betheiligen. Weiter sollen wir von ihnen nichts verlangen.

Die Allgemeine Zeitung des Judentums kann nicht umhin in dieser Hinsicht einige Warnungen zu erlassen. „Daß unter den Börsenspeculanten, Gründern und Schwindlern eine Anzahl Juden waren und zwar in einem das Bevölkerungverhältniß übersteigendem Maße, wird zugestanden.“ Die Neigung zum Handwerk schwindet immer mehr und selbst die Jugend in den Volksschulen und Waisenhäusern wirft sich jetzt fast lediglich auf die Kaufmannschaft. Viele Verfolgungen des Mittelalters – wird mit einem gewissen Durchbruch des Wahrheitsgefühls zugestanden – hatten darin ihren Grund, daß Fürsten, Adel und Bürger einigen Juden verschuldet waren und jene sich davon frei zu machen suchten, indem sie die sämmtlichen Juden wenigstens aus ihren Kreisen ausrotten.“ Sogar mahnt man, „dass die Fluth des Judenhasses um so schneller verschwinden werde, je mehr die Juden aus dem Erlernten ernste Lehren ziehen und immer mehr auf solidem Grunde zu arbeiten und auszubauen sich bestreben werden.“

Die Frage ist nur: was soll geschehen? Wir meinen, Juden und Christen müssen daran arbeiten, daß sie in das rechte Verhältniß zu einander kommen. Einen anderen Weg giebt es nicht. Schon beginnt hie und da ein Haß gegen die Juden aufzulodern, der dem Evangelium widerstrebt. Fährt das moderne Judenthum wie bisher fort, die Capitalskraft wie die Macht der Presse zum Ruin der Nation zu verwenden, so ist eine Katastrophe zuletzt unausbleiblich. Israel muß den Anspruch aufgeben, der Herr Deutschlands werden zu wollen. Es entsage der Anmaßung, daß das Judenthum die Religion der Zukunft sein werde, da dasselbe doch so ganz die der Vergangenheit ist. Möchten thörichte Christen nicht fortfahren, das Volk in seinem Dünkel zu bestärken. Die jüdische Orthodoxie mit ihrer Beschneidung ist verlebt, das Reformjudenthum ist gar keine jüdische Religion. Wenn Israel dies erkannt hat, wird es seine vorgebliche Mission hübsch bei Seite lassen und aufhören, den Völkern, die ihm Gast- und Bürgerrecht gewähren, das Christenthum rauben zu wollen. Die jüdische Presse muß toleranter werden, das ist die erste Bedingung besserer Verhälnisse. Die socialen Uebelstände, welche das Judenthum mit sich bringt, müssen auf dem Wege einer weisen Gesetzgebung geheilt werden. Es wird nicht leicht sein, dem jüdischen Capital den nöthigen Zaum anzulegen. Nur eine organische Gesetzgebung vermag dies zu erreichen. Beseitigung des Hypothekenwesens im Grundbesitz, an dessen Stelle das Rentensystem zu treten hat; lebenskräftige Innungen, welche dem ungelernten Capitalisten den Geschäftsbetrieb erschweren; eine Aenderung des Creditsystems, welche den Geschäftsmann von der Willkür des großen Capitals befreit; Aenderung des Börsen- und Aktienwesens; Wiedereinführung der confessionellen Statistik, damit das Mißverhältniß zwischen jüdischem Vermögen und chritlicher Arbeit festgestellt werden kann; Einschränkung der Anstellung jüdischer Richter auf die Verhältnißzahl der Bevölkerung; Entfernung der jüdischen Lehrer aus unseren Volksschulen, zu dem Allen Kräftigung des christlich-germanischen Geistes; das sind die Mittel, um dem Ueberwuchern des Judenthums im germanischen Leben, diesem schlimmsten Wucher, entgegenzutreten. Entweder dies gelingt uns, dann mag der Segen wieder über Deutschland kommen, oder der Krebsschaden an dem wir leiden, frißt weiter; dann ist unsere Zukunft bedroht, und der deutsche Geist verjudet, das deutsche Wirtschaftleben verarmt. Rückkehr zu mehr germanischem Rechts- und Wirtschaftsleben, Umkehr zu christlichem Glauben; so wird unsere Losung lauten. Dann thue Jeder seine Pflicht und Gott wird helfen.