Vor 40 Jahren in Crossen – Ereignisse des Jahres 1907

Ereignisse des Jahres 1907

Alljährlich   einmal werden die „Heimatgrüße“ fortan eine Über­sicht derjenigen wichtigeren Vor­gänge bringen, die sich vor 50 Jah­ren in unserer Stadt abspielten.

Zum Reichstagsabgeordneten wurde am 25.   Januar   1907 Bürgermeister Schlüter-Sommerfeld, der gemeinsam von den Konservativen und Nationalliberalen als Kandidat aufgestellt wor­den war, mit 157 Stimmen über der absoluten Mehrheit gewählt.

Am 30. Januar 1907 brannten nachts eine Anzahl Scheunen zwischen den Tschäke’schen Häusern am Steinweg ab.

Auf Beschluss der Stadtverordneten vom 1. Februar 1907 wurde ein Um- und Ausbau des Rathauses durchge­führt. Eine breite Haupttreppe wurde in der Mitte des Gebäudes geschaffen. Acht Räume wurden ferner neu ge­wonnen.

Am 20. Februar brannten in den frühen Morgenstunden fünf Scheunen an der Frankfurter Straße nieder.

Das Gasrohrnetz wurde im Laufe des Jahres über den Steinweg hinweg bis zum Bahnhof verlängert.

Erste Verhandlungen wurden über einen von der Stadt durchzuführenden Neubau einer Kaserne für das 1. Ba­taillon des Infanterie-Regiments 52 geführt. Die städtischen* Körperschaf­ten erklärten sich im Grundsatz be­reit, den Bau zu übernehmen.

Die städtische Wasserwerksanlage im Rusdorfer Gebiet wurde durch den Bau eines neuen Brunnens mit Sicker­anlage erweitert.

Auf dem großen Exerzierplatz bei Rusdorf wurde im Herbst 1907 an der alten schlesischen Heerstraße ein Ge­denkstein an Friedrich den Großen errichtet. Der Feldsteinblock trug die Inschrift: .König Friedrich der Große begann seine Heldenlaufbahn an die­ser uralten Heerstraße und zog die­selbe oft noch im Kampfe gegen eine Welt in Waffen.“

Es verstarben 1907 der Direktor des Realprogymnasiums Dr. Berbig, der stadtbekannte Maurer- und Zimmer­meister Georg Lehmann und der Käm­merer a. D. und Stadtälteste Klarhack.

Zum neuen Direktor des Real Progymnasiums wurde Professor Hermann Lintzel gewählt. — Die Leitung der Höheren   Mädchenschule,   die durch Versetzung vakant geworden war, wurde Rektor Eberl aus Berlin-Neu­kölln übertragen.

An die Stelle des Archidiakonus an St. Marien, Alexander Cattien, der sich nahezu erblindet in den Ruhestand versetzen ließ, trat Lic. Dr. Dibeiius, der heutige leitende Bischof von Ber­lin und Brandenburg.

Für den wegen Krankheit ausge­schiedenen Beigeordneten Lange wurde Apothekenbesitzer Dr. Henschke zum Beigeordneten gewählt. Für ihn rückte Fabrikbesitzer H. Butting in den Magistrat ein.