Er ist kein Papiersozialist. Schilderungen von Zuständen menschlicher Not können ihn zu leidenschaftlichen Ausbrüchen von Hilfsbereitschaft hinreißen – und dann hat er auch für den Begriff Geld überhaupt keinen Sinn und gibt sich in jeder Beziehung aus, ohne Rücksicht auf seine eigenen Notwendigkeiten. Später heißt es einmal über ihn: „,Hilfreichen Herzens versagte er sich nie dem, der ihn brauchte, und so viele etwas bei ihm suchten, so wenig forderte er.“
Als Schüler zeichnet er in seinem autobiographischen Roman-Erstling „Die Fahrt ins Leben“ erstes Sozialkritisches, das er als Student in Berlin und München verstärkt. In Hinsicht auf den ersten Weltkrieg erwachen dem anfangs unkritisch Gutgläubigen 1915 ernste Zweifel. In einem rückblickenden Eigenbericht heißt es 1921: „Die Umwandlung zum Kriegsgegner wird beschleunigt: beschleunigt durch die Seele einer Frau, die ihm den Frieden der Seele bringt und die er Irene nennt“ – es ist seine frühverstorbene erste Frau. Der bisherige Anarchismus trägt ihn nicht mehr – und sein eigener menschlicher Wert, gemessen an dem inneren Anspruch Irenens, erscheint ihm fragwürdig. „Ich gab ihr Sinn-sie schenkte mir Gesinnung.“
1917 erscheint der „Offene Brief an Kaiser Wilhelm II“, in dem er eine „Revolution von oben“ fordert. Im gleichen Jahr entsteht sein revolutionäres Schauspiel „Das Erwachen“, und er arbeitet an einem Roman über proletarische Aufstände seiner Gegenwart – zurückverlegt in die Zeit der Bauernkriege, um den Sichtabstand für die Grundidee zu schaffen. 1921 läßt er im Roman „Spuk“ bitter ironisch einen Mann sagen: „Vergiss nicht, mir über meinen Sohn Christian gelegentlich zu berichten, der die Welt von innen heraus bessern und erlösen will und darüber ein wenig irrsinnig geworden ist.
Man kann ihr nur von außen kommen.“
Er ist aber ein unerschrocken auftretender Protestsänger in jenem Nachkriegsdeutschland, in dem zwar Reformforderungen verwirklicht werden, aber immer wieder blutigster Bürgerkrieg aufflammt. Er protestiert als „radikaler Demokrat“ öffentlich und heftig gegen politische Schandurteile und jeden Terror. Durch ein Missverständnis kam er Ostern 1919 während der Münchner Räte-Revolution zeitweilig in „Schutzhaft“-
Im Juli 1926 äußert er in einem Interview: „Ja, ich habe eine Vorliebe für historische Stoffe. Aber ich gehe willkürlich mit der Geschichte um. Meine Figuren decken sich nicht ganz mit den historischen. Ich mache selber Geschichte. Die Gestalten meiner historischen Romane sind Projektionen meiner selbst. Ich liebe in meiner Dichtung die starken Charaktere. Ich selbst, in kleinen Dingen sehr konziliant, lasse mich von nichts abbringen, was ich als richtig erkannt habe.“