Eine Ruhebank für den Dichter Klabund, der hier in Krosno damit wieder seinen Platz findet, eine gute Idee! Und die Krosnoer, die ihn ja schon kennen, können ihm als Banknachbarn nahe rücken.
1890 als Sohn des Apothekers Dr. Alfred Henschke hier geboren, besuchte Klabund das Gymnasium, das es in Krosno neben dem Schloss auch heute noch gibt. Er kannte noch die alte hölzerne Oderbrücke und fing Fische in der Oder Hier lernte er schwimmen, und er kannte auch den Verkehr bei Hochwasser der Oder in den engen Straßen von Crossen. In seiner Ode an Crossen, dem großen Crossen-Gedicht, kommt seine Liebe zum Ausdruck.
Klabund verließ seine Heimatstadt Crossen: um zu studieren, wegen seiner Krankheit und wegen seiner Dichtung, für die seine Eltern zuerst wenig Verständnis aufbrachten. Er hielt sich in München, Berlin und in der Schweiz auf. Er war vielseitig, sehr fleißig und originell: so wurde Klabund der viel gelesene Dichter seiner Zeit mit Gedichten, Romanen und Bühnenstücken.
Bei einem Besuch in Crossen mit seiner zweiten Frau, der Schauspielerin Carola Neher, wollte er an einem Sonntag im Geschäft meiner Eltern einen Badeanzug kaufen – für einen Badebesuch an einem Crossener See!
Und Klabund kam 1926 mit seinem erfolgreichen Bühnenstück „Der Kreidekreis“ nach Crossen und feierte mit den Crossenern und den Schauspielern.
Sein kurzes Leben endete 1928: am 9.9.1928 wurde die Asche Klabunds auf dem Bergfriedhof hier oben beigesetzt: sein Dichterfreund Gottfried Benn sprach Gedenkworte.
Auf dieser Bank nun wünschen wir ihm und denen, die sich zu ihm setzen:
heitere Ruhe für KLABUND!
Wilfried Reinicke, zum 25. Mai 2012