Richard Semon

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Richard Semon – geboren am 22. August 1859 in Berlin; gestorben am 12. Dezember 1918 in München – war ein deutscher Zoologe und Evolutionsbiologe.

Leben

Richard Semon studierte in Jena bei Ernst Haeckel Zoologie und in Heidelberg Medizin. Er promovierte 1883 in Jena zum Dr. phil. und 1886 zum Dr. med. Er habilitierte sich 1887 am Anatomischen Institut in Jena und wurde 1891 zum außerordentlichen Professor. 1895 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt. 1897 schied er auf eigenen Wunsch aus der Universität Jena aus und zog nach München.

Semon vertrat die Ansicht, dass erworbene Eigenschaften vererbt werden können, und wandte dies auf die soziale Evolution an. Semon war Gründungsmitglied des Deutschen Monistenbundes.

Semon schlug die Begriffe „Mneme“ und „Engramm“ vor, die spätere Forschungen von Karl Lashley (Engramm) und Richard Dawkins (Mem) beeinflussten.

Am 12. Dezember 1918, nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und der Monarchie, erschoss sich Semon eingehüllt in die Fahne des deutschen Kaiserreiches.

Werke

Im australischen Busch und an den Küsten des Korallenmeeres. 1896; 2., verb. Aufl. 1903

Die Mneme als erhaltendes Prinzip im Wechsel des organischen Geschehens. Leipzig, Engelmann 1904. (5. Aufl. 1920; engl.: The Mneme. London: George Allen & Unwin, 1921)

Der Engrammschatz des Gedächtnisses [1904], in: Uwe Fleckner (Hg.), Schatzkammern der Mnemosyne, Dresden (Verlag der Kunst) 1995, 206–212

Die mnemischen Empfindungen in ihren Beziehungen zu den Originalempfindungen. Leipzig: W. Engelmann, 1909; 2. Aufl. 1922

Das Problem der Vererbung erworbener Eigenschaften. Leipzig: W. Engelmann, 1912

Bewusstseinsvorgang und Gehirnprozess: eine Studie über die energetischen Korrelate der Eigenschaften der Empfindungen / nach dem Tode des Verfassers herausgegeben von Otto Lubarsch. Wiesbaden: Verlag von J. F. Bergmann, 1920.