Pan – deutsche Kunst- und Literaturzeitschrift

Werbeplakat 1895/96 von Joseph Sattler Quelle: Wikipedia

„Pan“ war eine deutsche Kunst- und Literaturzeitschrift aus dem Fontane Verlag in Berlin. Sie erschien erstmalig im Jahre 1895. Damalige Herausgeber Otto Julius Bierbaum und Julius Meier-Graefe.

Bis ins 18. Jahrhundert verstand man unter dem Begriff „Literaturzeitschrift“ eine Zeitschrift, die sich ausschließlich mit wissenschaftlichen Themen beschäftigte, „res publica literaria“, also die „Republik der Gelehrten“, „Gelehrtenrepublik“ oder „gelehrte Republik“.

Erst im Laufe des 18. Jahrhunderts wurde der Begriff für Zeitschriften benutzt, die sich kritisch mit Literatur auseinander setzten, oder mit dem Abdruck literarischer Werke auch selbst zur Literatur beitrugen.

Berichte aus den Wissenschaften. Titelseite der Deutschen Acta Eruditorum (1712) Quelle: Wikipedia

PAN galt als das wichtigste Organ des Jugendstils oder auch „Art nouveau in Deutschland.

Wikipedia schreibt:

„… Die Zeitschrift druckte zahlreiche von bekannten, aber auch von noch unbekannten jungen Künstlern entworfene Illustrationen. Dazu kamen ganzseitige Originalgrafiken, eine schlichte, moderne Typografie sowie Vignetten und andere Zierelemente. Zu den bekanntesten Künstlern, die im PAN veröffentlichten, gehörten Franz von Stuck, der das Bild für das Titelblatt der Erstausgabe beisteuerte, Félix Vallotton, dessen Holzschnitte durch Veröffentlichungen im PAN erst einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurden, sowie Thomas Theodor Heine. Weitere bedeutende Bildende Künstler des PAN waren Henry van Velde,  Ludwig von Hofmann, Max Liebermann, Otto Eckmann, Hans Baluschek und Walter Leistikow.“

Franz von Stuck: Selbstbildnis im Atelier, 1905 Quelle: Wikipedia

Zur Einordnung heißt es bei Wikipedia:

„… Literarisch fanden sich in der Zeitschrift „Pan“ Erzählungen und Gedichte, die dem Symbolismus, dem Naturalismus sowie dem Impressionismus zugeordnet werden, daneben aber auch viele Werke, die keinem Epochenbegriff zugeordnet werden können. Die Zeitschrift verkörperte die Anfänge der literarischen Moderne in ihrer ganzen Vielfalt wie auch in ihrer Widersprüchlichkeit. Zu den wichtigsten Autoren gehörten neben Otto Julius Bierbaum, Max Dauthendey, Richard Dehmel und Arno Holz.“

Auf dem Prospekt, mit dem das Erscheinen der Zeitschrift im August 1894 angekündigt wurde, war zu lesen, dass der „Pan“ ungetrübtes und vollständiges Bild der kunstschaffenden Kräfte unserer Zeit, sowie einen Überblick über verwandte Bestrebungen früherer Epochen“ geben wollte.

Der Berliner Kunsthändler und Verleger Paul Cassirer gründete den „Pan“ 1910 neu und ab 1912 wurde Alfred Kerr alleiniger Herausgeber. Erwähnenswert, zwischen 1913 und der endgültigen Einstellung 1915 erschien die Zeitschrift nur noch unregelmäßig in einer Auflage von anfänglich 1200-1600 Exemplaren.

Das Werbeplakat am Anfang stammt von Joseph Kaspar Sattler (geb. 20. Juli 1867 in Schrobenhausen; gest. 12. Mai 1931 in München) , einem Maler, Exlibriskünstler und Illustrator im Jugendstil.

Quelle: http://pan.uni-hd.de/