Max Predöhl

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… wurde am 29. März 1854 in Hamburg geboren und war Jurist sowie Hamburger Senator und Bürgermeister.

Leben

Max Predöhl war Sohn eines Hamburger Kaufmanns. Er studierte Rechtswissenschaften und wurde 1876 an der Universität Leipzig promoviert. Er war danach bis 1893 als Advokat tätig. Er hatte mit Dr. Schlüter eine gemeinsame Kanzlei, später mit Otto Brandis. Neben der Tätigkeit als Advokat war er Redakteur des Beiblatts der Handelsgerichtszeitung.

Am 26. Juni 1893 wurde Predöhl von der Hamburger Bürgerschaft für den verstorbenen Otto Wilhelm Mönckeberg zum Senator gewählt und 1910 innerhalb des Senats zum Bürgermeister. In den Jahren 1910/1911, 1914 und 1917 bekleidete er das Amt des Ersten Bürgermeisters, in den Jahren 1913 und 1916 das Amt des Zweiten Bürgermeisters.

Am 13. Mai 1911 übergab der Kaufmann Edmund Siemers das Vorlesungsgebäude dem Senat und seiner Vaterstadt, das später zum Hauptgebäude der Universität Hamburg wurde. Max Predöhl nahm als Bürgermeister Hamburgs mit den folgenden Worten das Gebäude an:

„(…) bewegten Herzens (nehmen wir) diesen Schatz entgegen. Ich gelobe ihm namens unserer Stadt treue Hege und Pflege, ihm und den in ihm verkörperten Gedanken und Bestrebungen; mit warmem und innigem Danke der Mitbürger an den edelsinnigen Spender für die Ausführung seiner großen Entschließung, die der aufstrebenden hamburgischen Wissenschaft und Forschung zur rechten Zeit das pflegende Heim bereitet.“

Im Jahr 1918 feierte Max Predöhl sein 25-jähriges Dienstjubiläum als Senator. Nach der Novemberrevolution nahm er kein politisches Amt mehr wahr.

Familie

Max Predöhl war mit Clara Predöhl geborene Amsinck verheiratet; seine Schwiegermutter war eine geborene Gossler.

Amsinck ist der Name einer niederländischen Patrizierfamilie, die erstmals Ende des 15. Jahrhunderts in Oldenzaal nachweisbar ist und mit Willem Amsinck 1576 nach Hamburg einwanderte. Das Geschlecht zählt zu den Hanseaten, der bis 1918 auf verfassungsmäßige Privilegien gegründeten Oberschicht in den Freien Reichs- und Hansestädten Hamburg, Bremen und Lübeck.

Gossler (auch Goßler) bzw. von Berenberg-Gossler ist der Name eines Hanseatengeschlechts bzw. Adelsgeschlechts aus Hamburg. Mitglieder der Familie waren bzw. sind Kaufleute, Bankiers, Senatoren und erster Bürgermeister (Staatsoberhaupt) des Stadtstaates Hamburg. Die Familie stammt von Johann Hinrich Goßler und Elisabeth Berenberg, einzige Erbin der Bankiersfamilie Berenberg, ab, und ist seit 1769 Mitinhaber bzw. Hauptinhaber des Handels- und Bankhauses Berenberg.

Durch die Heirat mit einer Amsinck oder Gossler, beide aus angesehenen Kaufmannsfamilien, konnte im Hamburg des 18. und 19. Jahrhunderts der gesellschaftliche Aufstieg deutlich vereinfacht werden. Gemeinsam hatten sie neun Kinder (fünf Söhne und drei Töchter), darunter der spätere Hochschullehrer Andreas Predöhl.

Max Predöhl wurde im Bereich der Familiengrabstätte Predöhl auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg, Planquadrat AB 10 (südwestlich Nordteich), beigesetzt.

Harvestehuder Weg 20

Die Familie Predöhl zog 1906 in das Haus Harvestehuder Weg 20, an einer der herrschaftlichsten Straßen der Hansestadt. Ein Jahr zuvor war das 5000 m² große Grundstück als Erbe von Clara Predöhls Großvater Johannes Amsinck an Max Predöhl gegangen. Das Haus wurde für die Familie neu gebaut, nur die alte Fassade blieb erhalten. Den Garten des neuen Heims gestaltete der enge Freund und Direktor der Hamburger Kunsthalle, Alfred Lichtwark. Vermutlich entwarf Lichtwark auch einen Teil der Möbel für das Wohnzimmer.

Das Haus am Harvestehuder Weg wurde die Zentrale des repräsentativen Geschäfts Predöhls während seiner Amtszeit als Bürgermeister. Die Würdenträger Hamburgs, aber auch des Deutschen Reichs verkehrten dort. Unter anderen waren Kaiser Wilhelm II. und der Kronprinz Gäste Predöhls. Zu diesen kaiserlichen Empfängen wurden Schilderhäuser vor dem Haus aufgebaut.

Das Haus Predöhl wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bomben zerstört, heute steht das „Chateau“ an seiner Stelle. Es beherbergte das französische Generalkonsulat, das sich seit wenigen Jahren im Gebäude Heimhuder Straße 55 befindet.

Max Predöhl starb am 11. März 1923 in Hamburg,