Johann Wilhelm Ludowici

Geboren am 29. März 1896 in Jockgrim; gestorben 1983, war ein deutscher Unternehmer in der Ziegelindustrie und nationalsozialistischer Funktionär.

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Leben 

geboren als Sohn des Ziegeleibesitzers Wilhelm Ludowici besuchte er das Realgymnasium in München und studierte an der Technischen Hochschule Karlsruhe, der Technischen Hochschule München, der Technischen Hochschule Berlin und der Technischen Hochschule Aachen. Nach der Promotion zum Dr.-Ing. trat er 1920 in das väterliche Unternehmen ein, die Ludowici Ziegelwerke. 1925 wurde er Gesellschafter. Ludowici trat 1923 der NSDAP bei. (…)

Ludowici war Stellvertreter des NS-Chefideologen Alfred Rosenberg im Kampfbund für deutsche Kultur (KfdK). Seit 1933 hatte er die Leitung des Reichsheimstättenamts der Deutschen Arbeitsfront (DAF) inne. Darüber hinaus war er seit März 1933 Beauftragter der NSDAP für alle Siedlungsaufgaben und Siedlungsbeauftragter im Stab des Stellvertreters des Führers. Mit seiner 1935 gegründeten Akademie für Landesforschung und Reichsplanung nahm er Einfluss auf die regionale Sozialplanung. (…)

Ludowici wurde im Mai 1934 ehrenamtlicher Stellvertreter des Reichskommissars für das Siedlungswesen Gottfried Feder. Die Neuerschaffung dieses Amts wurde mit der Notwendigkeit begründet, die Zuständigkeiten dieses Bereiches zu bündeln. Im gleichen Zug wurde das Heimstättenamt der NSDAP in dieses Kommissariat integriert. So gelang es der NSDAP, ihren Einfluss gegenüber den ehemaligen Kompetenzen der jeweiligen Länderfachministerien zu durchbrechen und festzusetzen.

Zu Ludowicis Sachbearbeitern zählte Martin Kornrumpf, der später für die nationalsozialistische Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung (RAG) arbeitete (Atlas bayrische Ostmark, die gemeinsam mit der Reichsstelle für Raumordnung (RfR) zuvor wesentlich den Machtverlust von Ludowicis Akademie bewirkt hatte.

Nach 1945 entwarf Ludowici Kugelhäuser, erhaltene Prototypen finden sich in Jockgrim und Neupotz. Ludowici verfasste mehrere wissenschaftliche Arbeiten über das Bauwesen und über Thermodynamik.

Schriften

Das deutsche Siedlungswerk. Heidelberg 1935.
Industrieverlagerung. (= Schriftenreihe des Amtes des Siedlungsbeauftragten der NSDAP, Band 3.) München 1935.
Entproletarisierung. Der Sinn der neuen Wirtschaftsführung. In: Völkische Wissenschaft, 2. Jahrgang 1934/1935, S. 66–78.
Die Umlagerung der Industrie von der Stadt auf das Land. Ihre Auswirkung auf die Wohnungs- und Siedlungspolitik. In, Nr. 290 vom 17. Oktober 1934.