Friedrich Weber

Wurde am 30. Januar 1892 in Frankfurt/Main geboren.

Leben 

Aus Wikipedia:

„… Friedrich Weber schloss seine Schullaufbahn in seiner Heimatstadt mit dem Abitur ab. Er immatrikulierte sich im Sommersemester 1912 an der Tierärztlichen Hochschule München. Im August 1914 trat er ins 1. Schwere-Reiter-Regiment „Prinz Karl von Bayern“ in München ein. Nach dem Ersten Weltkrieg, an dem er als Feldhilfsveterinär teilgenommen hatte, beendete Weber 1919 sein Studium. Im gleichen Jahr nahm er unter Franz Ritter von Epp am Sturz der Münchner Räterepublik teil. Im Jahr 1920 erhielt er seine Approbation.

Ab März 1920 nahm Weber als Gruppenführer mit dem Zeitfreiwilligen-Korps „Godin“ an der Niederschlagung von Aufständen im Ruhrgebiet teil. Am 1. Oktober 1920 wurde er Assistent am Tierphysiologischen Institut der Tierärztlichen Fakultät der Universität München. Während seiner Tätigkeit dort wurde er 1922 mit seiner Dissertation „Über eine Methode zur Bestimmung des Extraktstickstoffes“ promoviert. Er war außerdem Stipendiat der Rockefeller-Stiftung.

Weber trat 1921 dem Freikorps Oberland bei, wo er zuletzt Kompanieführer war. Als das Freikorps aufgelöst wurde, nannte sich die Organisation in „Bund Oberland“ um. Weber war ab 1922 dessen Führer und in der Funktion auch am Hitler-Ludendorff-Putsch 1923 beteiligt. Am 1. April 1924 wurde er wegen Hochverrats zu fünf Jahren Festungshaft verurteilt. Das Staatsministerium für Unterricht und Kultus entließ Weber nach seiner Verurteilung sofort aus dem Universitätsdienst. Bereits im Frühjahr 1925 wurde er aus der Haft in Landsberg entlassen. Nach dem vergeblichen Versuch den Bund Oberland an die SS anzugliedern, trat er 1929 von seinem Amt als Bundesführer zurück.

Trotz Vorstrafe erhielt er 1925 sein Kreisexamen und wurde Distriktstierarzt in München und von 1926 bis 1933 in Euerdorf. Ab 1926 war er zudem Assistent am „Institut für Vererbungsforschung“ bei Erwin Baur und zuvor noch kurzzeitig am Tierpathologischen Institut beschäftigt. Er begründete eine Genossenschaft für Schweinezucht. Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurde Weber am 1. Mai 1933 Veterinärmedizinalrat 1. Klasse und politischer Adjutant im Bayrischen Innenministerium. Er behielt engen Kontakt zu Adolf Hitler und wurde am 25. August 1933 Beauftragter der Reichsleitung der NSDAP (Mitgliedsnummer 1.310.670) zur Gleichschaltung der Tierärzteschaft und Gründung einer Reichstierärztekammer sowie gleichzeitig Vertreter der Tierärzteschaft im neuen Sachverständigenrat für Volksgesundheit. 1933 wurde er zum Bundesführer der Deutschen Gildenschaft gewählt, einer Studentenkorporation, der er schon seit 1923 angehörte. Am 15. Februar 1934 wurde er zum „Reichsführer der Deutschen Tierärzte“ ernannt. Später leitete er auch die Reichstierärztekammer.

Im NS-Staat wurde Weber zuerst ab 1. April 1934 Ministerialrat im Reichsministerium des Innern, danach ab 1. Juni 1935 Ministerialdirigent und schließlich ab dem 20. April 1936 Ministerialdirektor. Weber wurde am 26. Juli 1939 zum Honorarprofessor der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Berlin ernannt. Innerhalb der SS nahm er 1944 den Rang eines Gruppenführers ein. Er war Träger des sogenannten Blutordens und des Goldenen Parteiabzeichens.

Im Mai 1945 wurde Weber durch amerikanisches Militär inhaftiert. Im Spruchkammerverfahren wurde er zuerst am 5. Juli 1948 in die Gruppe I (Hauptschuldige) eingestuft und in ein Arbeitslager eingewiesen. Im Revisionsverfahren am 3. Mai 1949 wurde er zunächst in die Gruppe III (Minderbelastet), letztlich in die Gruppe IV (Mitläufer) eingestuft. Nach dem Zweiten Weltkrieg übte Weber weiterhin seinen Beruf als Tierarzt bis zu seinem Tode aus und baute die Rinderbesamung in Bayern mit auf.

Friedrich Weber starb am 14. Juli 1955 in München.