Erich Maria Remarque

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Erich Maria Remarque (eigentlich Erich Paul Remark; – geboren am  22. Juni 1898 in Osnabrück; gestorben am 25. September 1970 in Locarno, Schweiz) war ein deutscher Schriftsteller. Seine überwiegend als pazifistisch eingestuften Romane, in denen er die Grausamkeit des Krieges thematisiert, finden bis heute große Verbreitung. Bereits zu Beginn der NS-Herrschaft, als der Autor durch sein Hauptwerk, den 1928 erstmals erschienenen, 1930 in Hollywood verfilmten Antikriegsroman Im Westen nichts Neues, schon weltberühmt war, emigrierte er in die Schweiz. Seine Arbeiten wurden in der Zeit des Nationalsozialismus als „schädliches und unerwünschtes Schrifttum“ verboten und 1933 öffentlich verbrannt. Die deutsche Staatsbürgerschaft wurde ihm 1938 aberkannt. In den USA fand er Aufnahme, bekam die amerikanische Staatsbürgerschaft und Anerkennung als Schriftsteller.

Leben und Werk

Frühe Jahre

Erich Maria Remarque wurde als zweites von vier Kindern des Buchbinders Peter Franz Remark (1867–1954) und seiner Ehefrau Anna Maria Remark, geb. Stallknecht (1871–1917), am 22. Juni 1898 in Osnabrück als Nachfahre einer aus Frankreich eingewanderten Familie „Remacle“ geboren. Laut Nachforschungen des Jugendfreundes Hanns-Gerd Rabe stammte Erich Maria Remarques 1789 geborener Urgroßvater Johann Adam Remarque aus einer französischen Familie in Aachen. Der Geburtsname seiner Großmutter mütterlicherseits ist Bäumer (wie der Familienname des Protagonisten in Remarques Roman Im Westen nichts Neues). Nach Abschluss der Johannisvolksschule (jetziger Schulname: Domschule Osnabrück) (1904 bis 1912) besuchte Remark die katholische Präparandenanstalt (1912 bis 1915). Von hier wechselte er dann 1915 zum Königlichen Volksschullehrer-Seminar in Osnabrück.

Erster Weltkrieg

Zum Ersten Weltkrieg wurde er im November 1916 nach einem Notexamen als Reserve-Rekrut eingezogen und kam im Juni 1917 als Soldat an die Westfront. Bereits Ende Juli desselben Jahres wurde er durch mehrere Granatsplitter an Arm und Bein sowie durch einen Halsschuss verwundet. Er kam in ein Armee-Hospital in Duisburg, war hier nach erster Besserung in einer Schreibstube tätig und kehrte nach seiner Genesung im Oktober 1918 zum 1. Ersatz-Bataillon Osnabrück zurück. Im November 1918 erhielt er das Eiserne Kreuz I. Klasse, wurde aber erst im Januar 1919 aus der Armee entlassen. [8] Bereits während seiner Lazarettzeit begann er im November 1917 mit dem Schreiben eines ersten Romans Über den Krieg – wie er die entstandenen Texte damals bezeichnete. Lebenslang geprägt von seinen Kriegserlebnissen, entwickelte er von da an eine Haltung, die von den meisten Biografen und Interpreten seiner Werke als pazifistisch-antimilitaristisch bewertet wird. Tatsächlich forderte Remarque in seinem Tagebuch, das er während seines Hospitalaufenthalts in Duisburg führte, am 24. August 1918 für die Zeit nach dem Ende des Kriegs einen „Kampf gegen die drohende Militarisierung der Jugend, gegen den Militarismus in jeder Form seiner Auswüchse.“ Später betonte Remarque in diversen Interviews, ein „unpolitischer Mensch“ zu sein.

Obwohl Remarque in seinem berühmtesten Werk, dem Roman Im Westen nichts Neues, teilweise eigene Kriegserlebnisse verarbeitete, ist die in der Ich-Form erzählende fiktive Hauptfigur Paul Bäumer nicht als „Alter Ego“ Remarques zu betrachten. Anders als Bäumer, der im Roman als Kriegsfreiwilliger in das deutsche Heer eintritt, meldete sich Remarque nicht freiwillig zum Kriegsdienst. Ein weiterer Unterschied zum Protagonisten des Romans besteht darin, dass dieser den Krieg nicht überlebt. Auch wenn Remarque im Gegensatz zu einer von Bäumer geäußerten Prognose über das Schicksal der Frontsoldaten nach dem Krieg im zivilen Leben wieder Fuß fassen und eine erfolgreiche Schriftstellerlaufbahn einschlagen konnte, war auch er ein Angehöriger der „verlorenen Generation“.

Tätigkeit als Lehrer

Nach dem Krieg setzte er seine Lehrerausbildung fort und legte im Juni 1919 erfolgreich die Lehramtsprüfung ab. Ab dem 1. August 1919 arbeitete er dann als Volksschullehrer in Lohne, seinerzeit im Kreis Lingen, heute in der Grafschaft Bentheim, ab Mai 1920 in Klein Berßen im damaligen Kreis Hümmling, heute Landkreis Emsland, und ab August 1920 in Nahne, das seit 1972 zu Osnabrück gehört. Mit seinem Antrag auf Beurlaubung vom Schuldienst endete diese Episode am 20. November 1920.

Werdegang als Schriftsteller

Bereits im April 1918, noch während seiner Lazarett-Zeit, veröffentlichte Remarque den Text Ich und Du. Er wurde, ebenso wie 1920 sein erster Roman, der Künstlerroman Die Traumbude, in dem Blatt Die Schönheit veröffentlicht, das unverhüllt für „Rassenverjüngung“, „Rassenhygiene“, „ein verjüngtes Geschlecht edler Rassemenschen aus arischem Geblüt und mit arischen Instinkten“ sowie generell für das „Vorrecht der arischen Menschheit zur vermehrten Auswirkung ihrer Zeugungskraft“ eintrat. Das brachte 1977 Remarque den Vorwurf ein, er habe „vor seinem Welterfolg im Lager der politischen Rechten gestanden“. Die Traumbude war ein Misserfolg. Remarque schlug sich in der ersten Zeit der Weimarer Republik mit Gelegenheitsarbeiten durch, so unter anderem als Agent für Grabsteine und Organist im „Irrenhaus“ (verarbeitet in Der schwarze Obelisk, zuerst 1956 veröffentlicht). Schließlich war er Zeitungsredakteur, unter anderem beim Osnabrücker Tageblatt, für das er ab März 1921 arbeitete. In einem Brief an Stefan Zweig aus diesen Tagen drückte er sehr deutlich seine Zweifel über die Zukunft seiner schriftstellerischen Aktivitäten aus.

Ab Mitte 1921 war Remarque zunächst als freier Mitarbeiter für die in Hannover herausgegebene Werkszeitung des Reifenherstellers Continental AG tätig: Für das Blatt Echo Continental arbeitete er ab April 1922 als Festangestellter und war bereits im Juni 1923 verantwortlicher Chefredakteur. Neben lyrischen Werbetexten verfasste er die Geschichten der von ihm erfundenen Comicfiguren Die Contibuben, die er mit „E.M.R.“ signierte und zu denen Hermann Schütz die Zeichnungen beisteuerte. Auch nach seinem Wechsel zum Scherl-Verlag Anfang 1925 schrieb Remarque die Serie bis zur Einstellung im Dezember 1926 fort.

Während seiner Zeit in Hannover wurden etwa 100 kürzere Prosatexte Remarques in diversen Tages- und Wochenzeitungen veröffentlicht. 1923 unternahm er eine Faltbootfahrt in Patagonien und schrieb darüber im Magazin Kanu-Sport. Er arbeitete an einem Roman, den er Gam betitelte, und schrieb 1924 ein Essay mit der Überschrift Leitfaden der Decadence. Über das Mixen kostbarer Schnäpse.

Bereits im Jahr 1921 ist die gelegentliche Verwendung des Künstlernamens „Remarque“ belegt. Den zweiten Vornamen „Maria“ verwendete er ab November 1922, um damit seine Verehrung Rainer Maria Rilkes zum Ausdruck zu bringen. Zugleich ehrte er damit das Andenken seiner Mutter Anna Maria. Ab 1924 nannte er sich nur noch „Remarque“, um die Herkunft seiner Familie aus Frankreich zu betonen. 1926, kurz nach seiner Hochzeit mit Ilse Jutta Zambone, kaufte er sich den Adelstitel „Freiherr von Buchwald“ durch Adoption für angeblich 500 Reichsmark.

Vom 1. Januar 1925 bis zum 15. November 1928 arbeitete Remarque für das im Hugenberg-Konzern erscheinende Blatt Sport im Bild. 1927 gab er erneut eine Publikation Station am Horizont heraus und begann mit Im Westen nichts Neues. Ab dem 3. August 1928 war er bei Sport im Bild für den redaktionellen Inhalt verantwortlich. 1952 berichtete der Spiegel, dass Remarque wenige Monate vor Veröffentlichung seines Romans Im Westen nichts Neues eine wohlwollende Rezension des Werks In Stahlgewittern von Ernst Jünger geschrieben habe.Seinen Roman Im Westen nichts Neues bot Remarque 1928 den Verlagen S. Fischer und Ullstein an, die beide eine linksliberale Tendenz vertraten. Im März 1928 lehnte der S. Fischer Verlag die eingereichten Entwürfe ab, im August nahm Ullstein den Roman an. Am 10. November begann der Vorabdruck in der Vossischen Zeitung, und am 15. November 1928 erhielt Remarque seine fristlose Kündigung vom Hugenberg-Konzern.

Im Roman Im Westen nichts Neues verarbeitete er neben eigenen Erfahrungen vorwiegend die Erzählungen verwundeter Soldaten, die er im Lazarett kennengelernt hatte, fügte aber auch frei erfundene Episoden hinzu. Der Roman machte Erich Maria Remarque bald nach seinem Erscheinen als Buch (1929) und durch die Hollywood-Verfilmung von Lewis Milestone (1930) weltbekannt. Dem schon damals verbreiteten Missverständnis, der Roman beruhe im Wesentlichen auf eigenen Erlebnissen des Verfassers, traten Verlag und Autor aus Werbegründen nicht ernsthaft entgegen. In dieser Zeit lernte Remarque den Drehbuchautor und Dramatiker Karl Gustav Vollmoeller kennen. Ihre Bekanntschaft vertiefte sich in der Zeit von Remarques Exil nach 1933. Vollmoeller widmete ihm als Ausdruck seiner Sympathie sein während des Ersten Weltkriegs geschriebenes Gedicht Ypern.  Mitte November 1930 sah Remarque in einer eigens für ihn arrangierten Sondervorstellung in Osnabrück den Film über sein Buch. Am 4. Dezember hatte Im Westen nichts Neues deutsche Premiere in Berlin.

Im Jahr 1931 wurde Remarque für sein Werk Im Westen nichts Neues von dem polnischen Professor Zygmund Cybichowski (1879–1944) und dem US-Amerikaner Nicholas Murray Butler (1862–1947) – ebenfalls Träger des Friedensnobelpreises – für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen. Der Deutsche Offizier Bund (DOB) protestierte gegen diese Nominierung mit der Begründung, dass der Roman die deutsche Armee und deren Soldaten verunglimpfe.

Emigration in die Schweiz

Im August 1931 kaufte Remarque in Porto Ronco, einem Ortsteil von Ronco sopra Ascona am Westufer des Lago Maggiore im Schweizer Kanton Tessin, eine Villa. Im April des Folgejahres verlegte er seinen Hauptwohnsitz in die Schweiz. Ab November 1932 hielt er sich zur Erledigung von geschäftlichen Angelegenheiten in Berlin auf, wo er im Hotel „Majestic“ wohnte. Nach den Anfeindungen gegen den Film Im Westen nichts Neues, strafrechtlichen Verfolgungen und aufgrund der Hetze der NSDAP, insbesondere durch Joseph Goebbels, verließ er am 31. Januar 1933, einen Tag nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler, endgültig Deutschland und lebte zunächst in Porto Ronco. Hier nahm er Kontakt zu anderen emigrierten Schriftstellern auf, unter anderen zu Thomas Mann, Carl Zuckmayer, Ernst Toller, Else Lasker-Schüler, Ludwig Renn und gewährte anderen, weniger bekannten Emigranten aus Deutschland Unterschlupf.

Ächtung durch die Nationalsozialisten

Nationalsozialistische Schlägertrupps im Auftrag des Gauleiters Joseph Goebbels hatten schon die deutsche Erstaufführung des oscargekrönten Hollywood-Antikriegsfilms Im Westen nichts Neues am 4. Dezember 1930 in Berlin verhindert. Aus dem gesamten Reichsgebiet wurden Störaktionen gemeldet, so dass der Film schließlich am 11. Dezember durch die deutsche Filmprüfstelle verboten wurde. Ab Frühsommer 1931 durfte der Film „für bestimmte Personenkreise und in geschlossenen Veranstaltungen“ gekürzt wieder gezeigt werden, einige Monate später wurde er noch stärker gekürzt wieder allgemein freigegeben. Die Produktionsfirma musste sich überdies verpflichten, „zukünftig auch im Ausland nur noch diese von den deutschen Zensurbehörden genehmigte Fassung zu zeigen“.] Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler wurde Im Westen nichts Neues in Deutschland endgültig verboten.

Remarques Bücher wurden während der Bücherverbrennung 1933 in Deutschland mit dem „Feuerspruch“ „Gegen literarischen Verrat am Soldaten des Weltkriegs, für Erziehung des Volkes im Geist der Wehrhaftigkeit!“ verbrannt.

Zudem streuten die Nationalsozialisten das Gerücht, er sei Jude, sein wirklicher Name sei „Kramer“ (das Ananym zu Remarques Geburtsnamen „Remark“) und er habe am Krieg gar nicht teilgenommen. Nachwirkung dieses Gerüchts ist die auch heute noch verbreitete irrtümliche Annahme, Remarques ursprünglicher Name sei „Kramer“.

1938 wurde Remarque die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt. Seine Schwester Elfriede Scholz, die als Schneiderin in Dresden wohnte, wurde nach einer Denunziation wegen Äußerungen gegen das NS-Regime, wonach der Krieg schon verloren sei, 1943 vom Präsidenten des „Volksgerichtshofs“ Roland Freisler wegen „Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt und durch das Fallbeil hingerichtet. Freisler sagte im Prozess: „Ihr Bruder ist uns entwischt, Sie werden uns nicht entwischen.“ Remarque erfuhr vom Tod seiner Schwester erst nach Kriegsende und widmete ihr daraufhin seinen Roman Der Funke Leben (1952).

Anerkennung in den USA

Ab 1939 lebte Remarque offiziell in den USA, wo er auf weitere deutsche Emigranten wie Lion Feuchtwanger, Bertolt Brecht und Marlene Dietrich traf. Anders als viele andere emigrierte Schriftsteller genoss er hier eine hohe Anerkennung und Berühmtheit, was unter anderem darauf zurückzuführen war, dass seine Werke auch auf Englisch erfolgreich waren. Im amerikanischen Exil schrieb er einen Roman, der 1941 in London unter dem Titel Flotsam („Strandgut“) auf Englisch und in Stockholm unter dem Titel Liebe Deinen Nächsten auf Deutsch erschien.

Vonseiten deutscher Behörden gab es nach Kriegsende kein Angebot an Remarque, die ihm 1938 aberkannte deutsche Staatsangehörigkeit wiederzuerlangen. Nach eigenen Angaben legte er auch keinen Wert darauf. 1947 erhielt Remarque die amerikanische Staatsbürgerschaft. Ab 1948 lebte er abwechselnd in den USA und im schweizerischen Porto Ronco. In Ascona begegnete Remarque im damals angesagten Café Verbano Herbert Zangs und Marlene Dietrich.

Privates

Remarque war in erster (14. Oktober 1925 bis 4. Januar 1930) und zweiter Ehe (22. Januar 1938 bis 20. Mai 1957) mit der Tänzerin Jutta Ilse Zambona (* 25. August 1901, † 25. Juni 1975) verheiratet. Durch die zweite Ehe ermöglichte er ihr die Immigration in die Schweiz und später das Asyl in den USA. Zwischenzeitlich hatte er Affären mit Marlene Dietrich und Greta Garbo. Seine Beziehung zu Natalia Pawlowna Paley ist in dem postum veröffentlichten Roman Schatten im Paradies (beziehungsweise der später veröffentlichten Version Das gelobte Land mit dem von Remarque beabsichtigten Titel) verarbeitet. Am 25. Februar 1958 heiratete er die Schauspielerin Paulette Goddard, die frühere Ehefrau Charlie Chaplins. Mit Paulette Goddard lebte er bis zu seinem Tod in seiner Wahlheimat Tessin.

Remarque starb an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Er wurde auf dem Friedhof von Ronco sopra Ascona beigesetzt.

Auszeichnungen/Ehrungen

1964 Justus-Möser-Medaille der Stadt Osnabrück (auch auf Anregung seines Jugendfreundes Hanns-Gerd Rabe hin)
1967 Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes
1968 Ehrenbürger von Ascona
1971 wurde in Osnabrück der ehemalige Karlsring in Erich-Maria-Remarque-Ring umbenannt
1995 Der Historiker Tony Judt hat das „Remarque Institute“ des „New York University Center for European and Mediterranean Studies“ gegründet.
1999 wurde der Asteroid (10119) Remarque nach ihm benannt.
2017 wurde die Erstaufnahmeeinrichtung am Natruper Holz in Osnabrück in „Erich-Maria-Remarque-Haus“ umbenannt.
An den ehemaligen Wohnhäusern Remarques in Berlin (Kaiserdamm 114, Wittelsbacherstraße 5) sind Gedenktafeln angebracht.
In der Dorfmitte Klein Berßens, seiner Arbeitsstelle von Mai 1920 an, ist eine Straße nach ihm benannt.
In Löhne (NRW) wurde nach ihm ein Platz unweit des Bahnhofs benannt. Löhne ist Vorbild für den Umsteigebahnhof in Im Westen nichts Neues.
In Wietmarschen-Lohne wurde eine Straße nach Remarque benannt. Auf dem Schulhof der dortigen Grundschule erinnert eine Gedenktafel an seine kurze Lehrertätigkeit in Lohne.

Aus Anlass des 100. Jahrestags des Beginns des Ersten Weltkriegs betreute das Theater  Osnabrück 2014/2015 in Remarques Geburtsstadt das „Stadtprojekt Remarque“. An verschiedenen Orten der Stadt widmete sich das Theater der Person des Schriftstellers. Das spartenübergreifende Stadtprojekt Remarque begleitete die Inszenierungen während der Spielzeit 2014/2015 mit Projekten, Lesungen und Führungen.

Am 25. September 2020, dem 50. Todestag Erich Maria Remarques, wurde vor dem Rathaus Osnabrück eine temporäre Ausstellung der Holzskulptur „White Root“ von Volker-Johannes  Trieb eröffnet. Der weiß besprayte Rumpf einer 200-jährigen Eiche mit Wurzeln wurde im November 2019 auf den Seelower Höhen geborgen. Er war am 8. Mai 2020 vor dem Brandenburger Tor in Berlin zum Gedenken an den 75. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs aufgestellt worden. Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung fand im Rathaus Osnabrück eine Gedenkfeier aus Anlass des 50. Todestags von Erich Maria Remarque statt.

Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis

Remarque zu Ehren rief seine Heimatstadt Osnabrück 1991 den Erich-Maria-Remarque-Friedenspreis ins Leben.

Erich Maria Remarque-Friedenszentrum

Das 1996 eröffnete Erich Maria Remarque-Friedenszentrum in Osnabrück wird gemeinsam von der Stadt und der Universität Osnabrück betrieben. Das Museum zeigt unter anderem eine Dauerausstellung unter dem Namen „Unabhängigkeit – Toleranz – Humor“ über Remarques Leben und Werk und betreibt ein Archiv über den Schriftsteller.

Zum 50. Todestag am 25. September 2020 würdigte das Zentrum Remarque mit einer Sonderausstellung.

Rezeption

Marcel Reich-Ranicki schrieb über Remarque, dass dessen Prosa zwar nicht durch künstlerische Originalität, aber durch handwerkliches Können geprägt sei und genau den Nerv der Zeit getroffen habe. Obwohl Remarque Stoffe wählte, die als unpopulär galten, erzielte er mit jedem seiner Bücher hohe Auflagen. Er habe immer nur geschrieben, was und wie es ihm gefiel, und eben das wollte das Publikum haben.

Für Wilhelm von Sternburg war Remarque ein „ungemein genauer Beobachter seiner Zeit (…), ein radikaler Deuter der Politik, ein Menschenfreund, der auf Distanz blieb“.

Werke

Das Werk Remarques wird von der Erich Maria Remarque-Gesellschaft gepflegt und ist zum größten Teil in Taschenbuch-Ausgaben des Verlags Kiepenheuer & Witsch verfügbar.