Aus Wikipedia:
„… Der Deutschvölkische Schutz- und Trutzbund (DVSTB) war nach zeitgenössischer staatlicher Einschätzung „der größte, tätigste und einflußreichste antisemitische Verband in Deutschland“ nach dem Ersten Weltkrieg und einer der größten und wichtigsten Vertreter der völkischen Vereinigungen in der Weimarer Republik, deren demokratisch-parlamentarisches System er radikal ablehnte.
Geschichte und Struktur
Der Deutschvölkische Schutz- und Trutzbund geht zurück auf den „Deutschen Schutz- und Trutzbund“, der im Februar 1919 vom Alldeutschen Verband auf dessen Bamberger Sitzung gegründet wurde; seine Aufgabe sollte die Bekämpfung des Judentums sein.
Hauptgeschäftsführer war Alfred Roth, geheimer Vorsitzender ab 1. Oktober 1919 Konstantin von Gebsattel. (…)
Alfred Roth, geboren am 27. April 1879 in Stuttgart, gestorben am 9. Oktober 1948 in Hamburg, war ein radikaler antisemitischer Agitator, Bundeswart des Reichshammerbunds und Hauptgeschäftsführer des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbunds.
Konstantin Wilhelm Hartmann Heinrich Ludwig Freiherr von Gebsattel, geboren am 13. Februar 1854 in Würzburg, gestorben am 10. Mai 1932 in Linz) war bayerischer General der Kavallerie, Inspekteur der Kavallerie sowie alldeutsch-völkischer Agitator. (…)
Die Geschäftsstelle lag zunächst in Duisburg-Ruhrort bei Roths Wohnsitz, wurde aber später nach Hamburg verlegt, als es zum Zusammenschluss vieler völkischer Organisationen unter dem Dachverband Gemeinschaft deutschvölkischer Bünde kam. Nach der Fusion mit dem Reichshammerbund schloss sich der Deutsche Schutz- und Trutzbund, etwa einen Monat später, mit dem Deutschvölkischen Bund (die Nachfolgeorganisation des Reichsverbands der aufgelösten Deutschvölkischen Partei) am 1. Oktober 1919 zum Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund zusammen.
Als Manifest wählte der Schutz- und Trutzbund die Schrift „Wenn ich der Kaiser“ wär von Heinrich Claß (geboren am 29. Februar 1868 in Alzey; gestorben am 16. April 1953 in Jena) war von 1908 bis 1939 Vorsitzender des Alldeutschen Verbandes (…) in der er seine rassistische, nationalistische Gedankenwelt ausgedrückt sah. Seine Losung lautete: „Deutschland den Deutschen“. Einen wichtigen Förderer fand er in dem Münchener Verleger Julius Friedrich Lehmann, der 1918 im Oktober noch einen Staatsstreich gefordert hatte. Der Trutzbund agitierte gegen die Weimarer Demokratie, gegen alle linken Bewegungen und gegen die Juden; zu seiner Hochzeit hatte er rund 180.000 Mitglieder (1922).
Nach dem Fememord an Außenminister Rathenau wurde 1922 der Schutz- und Trutzbund wegen seiner Verwicklung in die Affäre auf der Grundlage des Republikschutzgesetzes in den meisten Ländern des Deutschen Reichs verboten (mit Ausnahme von Bayern, Württemberg, Anhalt und Mecklenburg-Strelitz). Auch die Attentate auf Matthias Erzberger und Philipp Scheidemann unterstützte der Trutzbund (siehe Organisation Consul). Zahlreiche Mitglieder, Hintermänner und Förderer wanderten in die NSDAP ab. Erst 1924 versandeten die letzten Aktivitäten.
Führende Nationalsozialisten waren Mitglied im Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbund. Der Bund kann als Bindeglied zwischen dem Alldeutschen Verband und der NSDAP gelten.“ Aus der Mitgliederliste des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes will ich einige nennen- eine Liste übelster Verbrecher:
Aus Wilipedia:
Karl Rudolf Werner Best, geboren am 10. Juli 1903 in Darmstadt gestorben am 23. Juni 1989 in Mülheim an der Ruhr) war ein deutscher Jurist, Polizeichef, SS-Obergruppenführer und Politiker der NSDAP.
Leonardo Ambrogio Giorgio Giovanni Conti geboren am 24. August 1900 in Lugano, gestorben am 6. Oktober 1945 in Nürnberg, war schweizerisch-deutscher Mediziner. Während der Zeit des Nationalsozialismus war er als Reichsgesundheitsführer gleichzeitig Chef der Reichsärztekammer, Leiter des Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebundes (NSDÄB) und als Hauptdienstleiter der NSDAP Leiter des Hauptamtes für Volksgesundheit. In der Schutzstaffel wurde er am 20. April 1944 zum SS-Obergruppenführer befördert.
Kurt Max Franz Daluege geboren am 15. September 1897 in Kreuzburg (Oberschlesien, gestorben am 23. Oktober 1946 in Prag, war Polizeigeneral, zuletzt SS-Oberst-Gruppenführer und Generaloberst der Polizei im nationalsozialistischen Deutschen Reich während des Zweiten Weltkriegs. Daluege war Chef der Ordnungspolizei und Stellvertreter Heinrich Himmlers im Polizeibereich.
Otto Hellmuth geboren am 22. Juli 1896 in Markt Einersheim, gestorben am 20. April 1968 in Reutlingen, war Zahnarzt, Politiker (NSDAP), Gauleiter und Regierungspräsident von Mainfranken im nationalsozialistischen Deutschen Reich.
Reinhard Tristan Eugen Heydrich (* 7. März 1904 in Halle an der Saale; † 4. Juni 1942 in Prag) war ein deutscher SS-Obergruppenführer und General der Polizei, der während der Zeit des Nationalsozialismus als Leiter des Reichssicherheitshauptamts (RSHA) und Stellvertretender Reichsprotektor in Böhmen und Mähren[1] für zahlreiche Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantwortlich war. 1941 wurde er von Hermann Göring mit der „Endlösung der Judenfrage“ beauftragt und war seit dieser Zeit einer der Hauptorganisatoren des Holocausts. In dieser Funktion leitete er am 20. Januar 1942 in Berlin die Wannseekonferenz, auf der die Vernichtung der im deutschen Machtbereich lebenden Juden abgesprochen und koordiniert wurde.
Heydrich wurde am 27. Mai 1942 bei einem Attentat in Prag schwer verletzt und starb acht Tage später. Daraufhin ließ das NS-Regime Racheakte wie die Zerstörung von Lidice und Ležáky verüben.
Karl Otto Kaufmann geboren am 10. Oktober 1900 in Krefeld, gestorben am 4. Dezember 1969 in Hamburg, war Politiker der NSDAP, der von 1925 bis 1945 NS-Gauleiter, von 1933 bis 1945 Reichsstatthalter, ab dem 30. Juli 1936 bis zum 3. Mai 1945 „Führer“ der Landesregierung, ab 1937/38 Chef der hamburgischen Staats- und Gemeindeverwaltung, Reichsverteidigungskommissar im Wehrkreis 10 sowie ab 1942 Reichskommissar für die Seeschifffahrt war.
Hinrich Lohse geboren am 2. September 1896 in Mühlenbarbek, gestorben am 25. Februar 1964 ebenda, war Kaufmann, Bankangestellter und nationalsozialistischer Politiker. Von 1925 bis 1945 war er Gauleiter in Schleswig-Holstein. 1933 wurde er zum Oberpräsidenten der Provinz Schleswig-Holstein in Preußen ernannt, eine Position, die er bis 1945 innehatte. Damit bekleidete er das höchste Amt in der Provinz während des Dritten Reichs. Zwischen Juli 1941 und Dezember 1944 war er außerdem der höchste Verwaltungschef der Zivilverwaltung im Reichskommissariat Ostland. In dieser Position war er einer der Hauptverantwortlichen für den im Zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten begangenen Völkermord, insbesondere hinsichtlich des Genozids an der jüdischen Bevölkerung. Seine Dienststelle mit Sitz in Riga unterstand unmittelbar dem Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete, das unter der Führung des NS-Chefideologen Alfred Rosenberg stand. Er wurde nach dem Krieg von deutschen Behörden für seine Verbrechen nicht zur Verantwortung gezogen.
Heinrich Josef Oberheid (* 7. Februar 1895 in Mülheim an der Ruhr; † 7. November 1977 in Düsseldorf) war ein nationalsozialistischer evangelischer Theologe. Er wurde 1933 für ein halbes Jahr von den „Deutschen Christen“ als evangelischer Bischof des Bistums Köln-Aachen eingesetzt.
Ab 1920 war er im Bergbau-Verein zuständig für Tariffragen. Anschließend kam er zum Stinnes-Konzern und wurde zum Direktor der Stinnes-Eisen ernannt. (…)
Nach dem Tod von Stinnes schied er aus dem Konzern aus und zog sich auf sein 1923 erworbenes Gut Schlechtenbeck bei Radevormwald zurück. Dort orientierte er sich neu und nahm 1926 in Bonn das Theologiestudium wieder auf. (…)
1928 wurde er Mitglied der NSDAP, die er 1932 wieder verließ, und 1929 Mitglied SA. Als SA-Sturmführer hielt er in seiner Vikariatszeit SA-Feldgottesdienste ab und wandte sich den Deutschen Christen (DC) zu. (…) Auf Beschluss des Kirchensenats der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union wurde Oberheid im Oktober 1933 zum Bischof der Rheinischen Provinzialkirche, die nun „Bistum Köln-Aachen“ genannt wurde, ernannt. (…)
Doch schon kurz danach ließ er sich wegen innerer Machtkämpfe von seinem Amt in Berlin beurlauben. In seiner Landeskirche hatte man keine Verwendung mehr für ihn und er wurde 1937 als Pfarrer für gesamtkirchliche Aufgaben in den Dienst der Thüringer Landeskirche übernommen. Im Frühjahr 1939 erklärte er seine Mitarbeit am Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben.
Ernst Friedrich Christoph Sauckel geboren am 27. Oktober 1894 in Haßfurt, Unterfranken, gestorben am 16. Oktober 1946 in Nürnberg) war seit 1927 NSDAP-Gauleiter in Thüringen und von 1942 bis 1945 Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz, d. h. für die Zwangsarbeit in der zweiten Hälfte des Weltkrieges.
Sauckel gehörte zu den 24 angeklagten Personen im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof und wurde am 1. Oktober 1946 in zwei von vier Anklagepunkten schuldig gesprochen, zum Tod durch den Strang verurteilt und hingerichtet.
1924 gründete er die völkische Kampfzeitung „Der Deutsche Aar“, 1925 wurde er Geschäftsführer im Landesverband Thüringen der NSDAP und 1927 Gauleiter des NSDAP-Gaues Thüringen. Der Gau entwickelte sich in dieser Zeit zum sogenannten „Trutzgau“ des Reiches. (…)
Nach der Reichstagswahl März 1933 wurde er am 5. Mai Reichsstatthalter in Thüringen. (…) Am 12. November 1933 wurde Sauckel Mitglied des Reichstages und 1934 zum SS-Gruppenführer ehrenhalber und 1942 zum SS-Obergruppenführer ernannt. (….)
Am 21. März 1942 wurde Sauckel Generalbevollmächtigter für den Arbeitseinsatz (GBA). Als solcher war er für die Deportation und Organisation etwa 7,5 Millionen ausländischer Arbeitskräfte nach Deutschland verantwortlich, die für die deutsche Industrie und Landwirtschaft Zwangsarbeit verrichten mussten. (…)
Im Nürnberger Kriegsverbrecherprozess (versuchte). Sauckels Verteidiger Robert Servatius nachzuweisen, dass die Verschleppung von mehr als fünf Millionen Fremdarbeitern in das Reich unter häufig entsetzlichen Bedingungen weder illegal noch unmenschlich gewesen sei. Es wurde behauptet, Sauckel habe keine absolute Vollmacht bei der Abwicklung dieses Programms gehabt, er sei von Natur aus keineswegs grausam und habe „nur seine Pflicht getan“.
Julius Sebastian Streicher geboren am 12. Februar 1885 in Fleinhausen bei Augsburg, bestorben am 16. Oktober 1946 in Nürnberg) war nationalsozialistischer Publizist und Politiker.
Julius Streicher war ab 1925 NSDAP-Gauleiter von Mittelfranken (später umbenannt in Gau Franken).
Er war Gründer, Eigentümer und Herausgeber des vulgärantisemitischen politpornografischen Hetzblattes „Der Stürmer“. Der herausgebende Verlag blieb bis Kriegsende in Streichers Eigentum und machte ihn zum mehrfachen Millionär. Zudem war Streicher 1933 Herausgeber des Nürnberger NS-Parteiorgans Fränkische Tageszeitung. Wegen Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit Arisierungen verlor er 1940 all seine Parteiämter.
Streicher gehörte zu den 24 im Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg Angeklagten und wurde 1946 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tod durch den Strang verurteilt und hingerichtet.
Im Ersten Weltkrieg leistete er Kriegsdienst beim 6. Bayerischen Reserve-Infanterie-Regiment. Er war Adjutant bei der Gebirgs-MG-Abteilung und erst Gefreiter, ab 1917 Leutnant der Reserve bei den Radfahrtruppen, wo er wegen Disziplinlosigkeit verwarnt wurde.
Nach der Auflösung der DSP im Herbst 1922 gründete Streicher am 20. Oktober 1922 in Nürnberg in Anwesenheit Adolf Hitlers die Ortsgruppe der NSDAP. 1923 nahm er am Hitler-Ludendorff-Putsch teil. Nachdem er bis dahin bei seinen politischen, so auch bei seinen antisemitischen Betätigungen stets von der Schulbürokratie gedeckt worden war, war er nun unhaltbar geworden und wurde vom Schuldienst suspendiert. Die förmliche Entlassung als Volksschullehrer folgte 1928. (…)
Wegen „nationalkommunistischer Umtriebe“ erließ Staatskommissar von Kahr am 12. Januar 1924 einen Schutzhaftbefehl gegen Streicher, der eine Woche später verhaftet und bis Ende Februar in Landsberg inhaftiert wurde.
Streicher war Mitglied des Nürnberger Stadtrates, von 1924 bis 1932 war er auch Abgeordneter des Völkischen Blocks im Bayerischen Landtag. (…) Wegen „fortgesetzten Vergehens der Beleidigung in Tateinheit mit einem fortgesetzten Vergehen der üblen Nachrede“ wurde Streicher am 16. Dezember 1925 vom Schwurgericht am Landgericht Nürnberg zu einer zweimonatigen Gefängnisstrafe verurteilt.
Von 1932 bis 1945 war Streicher Mitglied der NSDAP-Fraktion des Reichstags. In der NSDAP war er von 1925 bis 1940 Gauleiter für Mittelfranken, später von Franken. In dieser Eigenschaft gab er sich schon in den 1930er Jahren den Titel „Frankenführer“. In der SA hatte er den Rang eines Obergruppenführers.
Streicher ging besonders scharf gegen Juden vor und setzte dabei auch frühzeitig und demonstrativ auf äußerlich sichtbare Zeichen des Antisemitismus. (…)
In einer Rede erläuterte Streicher am 1. Dezember 1934, das Sperma eines Juden sei „artfremdes Eiweiß“, das beim Geschlechtsverkehr mit einer „arischen“ Frau in ihr Blut gelange und von da ihre Seele vergifte: Bereits nach einem einzigen solchen Sexualkontakt sei sie quasi jüdisch imprägniert und könne keine „arischen“ Kinder gebären, sondern nur noch „Bastarde“.
Streicher propagierte einen eliminatorischen und ungewöhnlich vulgären Antisemitismus, der ihm Kritik selbst in seiner Partei einbrachte. Die wesentliche Plattform dafür war die von ihm gegründete, ihm gehörende und von ihm herausgegebene Hetzschrift „Der Stürmer“, die regelmäßig pornographische Gräuelpropaganda über angebliche sexuelle Übergriffe von Juden an nichtjüdischen Frauen und Mädchen kolportierte. (…)
Streicher war für seine sexuellen Eskapaden bekannt. (…) Nach den Pogromen am 9. und 10. November 1938, bei denen allein in Nürnberg elf Menschen ermordet wurden, lud die Gauleitung die jüdischen Eigentümer in die Dienststellen der Deutschen Arbeitsfront vor, wo sie mit psychischem Druck oder mit Gewalt gezwungen wurden, ihre Grundstücke, Häuser und Geschäfte an den Gau Franken oder von ihm benannte Personen abzutreten. Die Entschädigungszahlungen bei diesen Erpressungen lagen in vielen Fällen unter zehn Prozent des tatsächlichen Wertes. )…)
Streicher wurde vom Obersten Parteigericht bescheinigt, er sei für Führungsaufgaben ungeeignet. Ein „Gauleiter-Ehrengericht“ enthob ihn im Februar 1940 aller seiner Ämter. Zwar hielten auch hohe Parteigenossen ihn für „nicht ganz zurechnungsfähig“, doch genoss er die persönliche Protektion Hitlers. „Der Stürmer“ und der zugehörige Verlag, an denen Streicher gut verdiente, wurden ihm auf Hitlers Anweisung belassen. Streicher wurde verboten, Nürnberg zu betreten. Er wohnte unbehelligt außerhalb der Stadt auf dem Landgut Pleikershof bei Cadolzburg. Auf Anordnung Hitlers durfte Streicher den Titel „Gauleiter“ weiterhin führen und auch die zugehörige Uniform tragen.
Nach dem Einmarsch von Einheiten der US Army in Bayern wurde Streicher am 23. Mai 1945 an seinem Fluchtort, einem Dorf bei Waidring in den Alpen, festgenommen (…)
Bis zu seiner Überstellung nach Nürnberg war Streicher zusammen mit einer Gruppe von NSDAP-Funktionären und hohen Wehrmachtangehörigen im Kriegsgefangenenlager Nr. 32 (Camp Ashcan) in Bad Mondorf (Luxemburg). Während dieser Zeit wurde er unter anderem vom späteren Kabarettisten Georg Kreisler verhört, auf den er einen geistig verwirrten Eindruck machte. Die britische Journalistin und Prozessbeobachterin Rebecca West beschrieb ihn als (…) als „schmutzigen alten Mann, von der Sorte, die Ärger in Parks macht“.
Im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher behauptete Streicher zunächst, vom Genozid an der jüdischen Minderheit nichts gewusst zu haben; er sei lediglich ein „Naturfreund“ gewesen, der nur die „Fremdlinge“ aus dem Land haben wollte. Ihm konnte im Verfahren nachgewiesen werden, dass er durch eine jüdische Zeitung aus der Schweiz, die er im Abonnement bezog, über die Nachrichten über die Menschenvernichtung informiert war. Damit konfrontiert wechselte er seine Behauptung dahingehend, dass er es nicht geglaubt habe. Auf die im Verfahren vielfach vorgebrachte Frage, wieso er nach Kenntnis dieser Meldungen immer noch im „Stürmer“ ausdrücklich die Vernichtung der Juden forderte, versuchte Streicher, den Gerichtshof glauben zu machen, er habe mit „Vernichtung“ etwas anderes gemeint.
Am 1. Oktober 1946 wurde er wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zum Tod durch den Strang verurteilt und am 16. Oktober 1946 hingerichtet.
In der Urteilsbegründung wurde Streicher als „Judenhetzer Nummer eins“ bezeichnet. Sein Leichnam wurde einen Tag später im Städtischen Krematorium auf dem Münchner Ostfriedhof eingeäschert und die Asche in den Wenzbach, einen Zufluss der Isar, gestreut.“
Diese Geschichte des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes zeigt, wie stark der Einfluss war, denn diese Verbrecherclique hatte. Und wenn ich mir dann noch vorstelle, dass im Haushalt meines Großvaters – einem evangelischen Pfarrer der „Deutsche Christen“ und NSDAP-Mitglied – dieser widerliche „Stürmer“ gelesen wurde und sozusagen zur „Pflichtlektüre „ meiner so genannten Mutter“ gehörte ……