Albrecht Achilles

aus Wikipedia:

Albrecht von Brandenburg, genannt Albrecht Achilles geboren am 9. November 1414 in Tangermünde; gestorben am 11. März 1486 in Frankfurt am Main), aus dem Haus Hohenzollern, war als Albrecht I. ab 1440 Markgraf zu Ansbach und ab 1464 Kulmbach sowie später als Albrecht III. Markgraf und ab 1470 Kurfürst von Brandenburg.

Sein Beiname Achilles geht auf den Juristen und Poeten Aeneas Sylvius, den späteren Papst Pius II., zurück, der ihn im Hinblick auf seine militärischen Erfolge „den deutschen Achilles“ nannte.

Leben

Er war der dritte Sohn des Markgrafen und Kurfürsten Friedrich I. von Brandenburg aus dessen Ehe mit Elisabeth von Bayern-Landshut.

Im Jahr 1434 veranstaltete Albrecht Achilles ein großes Turnier in Neustadt an der Aisch, bei dem der Kaiser Sigismund zugegen war (In Neustadt residierte er später oft und lange). Mit seinem Bruder Johann unternahm Albrecht 1435 eine Pilgerreise nach Jerusalem in Begleitung von Hans Lochner, dem Leibarzt seines Vaters und Reiseberichterstatter dieser Palästinafahrt.

Nach dem Tod seines Vaters 1440 erbte er zunächst das Fürstentum Ansbach, während seine Brüder dessen übrige Territorien erhielten. Pläne, die er für die Wiederbelebung des Herzogtums Franken hegte, ließen sich vor allem wegen des Nürnberger Widerstandes (Nürnberger Städtekrieg bzw. Erster Markgrafenkrieg, Bayerischer Krieg) nicht durchsetzen. Beim Tod seines ältesten Bruders Johann des Alchimisten erbte er 1464 das Fürstentum Kulmbach. Als sein älterer Bruder Friedrich II. 1470 zu seinen Gunsten abdankte, fiel auch dessen Markgrafschaft Brandenburg einschließlich der Würde eines Kurfürsten und Erzkämmerers des Heiligen Römischen Reiches an Albrecht. Er vereinigte damit den gesamten fränkischen und brandenburgischen Besitz des Hauses Hohenzollern.

Albrecht Achilles zählt zu den bedeutenden Fürsten seiner Zeit. Er bewegte sich in der Politik sowohl als Kriegsführer als auch als Diplomat. Im Sinne der Bischöfe ließ er 1447 den Hussitenprediger Friedrich Müller, der bereits 1446 im Bereich Sugenheim (Krautostheim, Ingolstadt) erfolgreich predigte, gefangen nehmen und nach Würzburg schaffen. Nachdem er die Herrschaft in Brandenburg übernommen hatte, gelang es ihm, den jahrelangen Stettiner Erbfolgekrieg 1472 siegreich zu beenden und die Lehnsoberhoheit über das gesamte Herzogtum Pommern zu erlangen.

Mit dem Würzburger Bischof Rudolf II. von Scherenberg und dem Bamberger Bischof Philipp von Henneberg kam es zu einem Kräftemessen zwischen weltlicher und geistlicher Macht. Nachdem er die Abgabe der Türkensteuer versagt und selbst mit der Erhebung einer „Pfaffensteuer“ gekontert hatte, wurden gegen ihn der Kirchenbann und das Interdikt ausgesprochen.

Im Jahr 1459 errichtete er eine süddeutsche Filiale des brandenburgischen Schwanenordens.

1460 machte er Ansbach zu seiner Residenz. Von 1457 bis 1486 regierte er auch von der Plassenburg aus. 1469 übernahm er Triesdorf von den Seckendorffern auf Mannlehen. Triesdorf wurde später Jagdsitz der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach.

Er verbriefte 1473 in der Dispositio Achillea, dem Hausgesetz der Hohenzollern, die Unteilbarkeit der Kurmark Brandenburg. Diese fiel nun jeweils dem ältesten Sohn des verstorbenen Kurfürsten zu. Noch im gleichen Jahr übergab er die Regierungsgeschäfte in Brandenburg an Johann Cicero, seinen ältesten Sohn aus erster Ehe. Seine fränkischen Besitzungen sollten nach seinem Tod seine beiden ältesten Söhne aus zweiter Ehe, Friedrich und Siegmund, erhalten.

1486 nahm er trotz schwerer Krankheit am Reichstag zu Frankfurt am Main teil, auf dem Maximilian I. zum König gewählt wurde. Unter den Belastungen des Reichstags starb Albrecht Achilles dort am 11. März 1486. Am 19. Juni 1486 wurde er in der Klosterkirche von Heilsbronn beigesetzt. Seine Witwe, die Kurfürstin Anna von Sachsen, zog 1487 von Ansbach, wo sie zunächst bei ihrem Sohn Friedrich gewohnt hatte, an ihren von Albrecht bestimmten Witwensitz Neustadt an der Aisch um und hielt dort Hof.

Ehen und Nachkommen

Albrecht Achilles war zweimal verheiratet. 1446 heiratete er in erster Ehe Margarete von Baden (* 1431; † 24. Oktober 1457 in Ansbach), Tochter des Markgrafen Jakob I. von Baden. Die Ehe war allerdings nicht glücklich. Margarete verstarb bereits 1457. Aus der Ehe gingen drei Söhne und drei Töchter hervor:

Wolfgang (*/† 1450)
Ursula (1450–1508); ⚭ 1467 Herzog Heinrich I. von Münsterberg (1448–1498)
Elisabeth (1451–1524); ⚭ 1467 Herzog Eberhard II. von Württemberg (1447–1504)
Margarete (1453–1509), Äbtissin von Kloster Hof 1476
Johann Cicero (1455–1499), Kurfürst von Brandenburg; ⚭ 1476 Prinzessin Margarete von Sachsen (1449–1501)
Friedrich († jung)

Im November 1458 heiratete er in zweiter Ehe Anna von Sachsen, eine Tochter des Kurfürsten Friedrich II. von Sachsen. Mit ihr hatte er fünf Söhne und acht Töchter:

Friedrich V. (1460–1536), Markgraf von Brandenburg-Ansbach, Markgraf von Brandenburg-Kulmbach; ⚭ 1479 Prinzessin Sophie von Polen (1464–1512)
Amalie (1461–1481); ⚭ 1478 Pfalzgraf Kaspar von Zweibrücken (1458–1527)
Anna (*/† 1462)
Barbara (1464–1515); ⚭ 1. 1472 Herzog Heinrich XI. von Glogau und Crossen (um 1430–1476); ⚭ 2. 1476 (gesch. 1500) König Vladislav II. von Böhmen (1456–1516)
Albrecht (*/† 1466)
Sibylle (1467–1524); ⚭ 1481 Herzog Wilhelm von Jülich-Berg (1455–1511)
Siegmund (1468–1495), Markgraf von Brandenburg-Kulmbach
Albrecht (*/† 1470)
Dorothea (1471–1520), Äbtissin in Bamberg
Georg (1472–1476)
Elisabeth (1474–1507); 1491 Graf Hermann VIII. von Henneberg-Aschach (1470–1535)
Magdalene (1476–1480)
Anastasia (1478–1534); ⚭ 1500 Graf Wilhelm VI. von Henneberg-Schleusingen (1478–1559)

Standbild in der Siegesallee

In der von der Berliner Bevölkerung als Puppenallee bezeichneten Siegesallee errichtete der Bildhauer Otto Lessing für die Denkmalgruppe 17 eine Statue von Albrecht Achilles als zentrales Standbild. Als Nebenfiguren waren dem Denkmal Büsten von Werner von der Schulenburg und von Ludwig von Eyb dem Älteren (1417–1502), Erbkämmerer und Chronist aus der Familie Eyb, zugeordnet. Die Denkmalgruppe wurde am 28. August 1900 enthüllt. Lessing orientierte sich in seiner Darstellung weitgehend am Stifterbild Albrechts vom Schwanenordensaltar in der Gumpertskirche von Ansbach. Albrechts Ritterschaft im Schwanenorden unterstrich Lessing zudem mit einer Ordenskette, die Albrecht um den Hals trägt.

Titel

1476 führte er die folgende Titulatur:

„Wy albrecht von gotts gnaden Marggrave to Brandemborg, des heyligen Romischen Rikes ertzkemerer (und Kurfurste) to Stettin pomern der Cassuben und Wenden Hertzoge, Burggrave zu Noremberg und Furste to Rugen“.

(„Wir Albrecht von Gottes Gnaden Markgraf zu Brandenburg, Erzkämmerer (und Kurfürst) des Heiligen Römischen Reiches, Herzog zu Stettin, zu Pommern, Herzog der Kaschuben und der Wenden, Burggraf zu Nürnberg, Fürst zu Rügen“.)